Bahn setzt Bodycams ein

Kameras sollen für mehr Sicherheit sorgen. Raum Köln ist bundesweit die erste Einsatzregion.

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Köln. Sicherheitskräfte der Deutschen Bahn AG (DB) gehen ab sofort mit Bodycams in den Einsatz auf großen Bahnhöfen, im Umfeld von Sport- und Großveranstaltungen sowie in Zügen im Gebiet des Nahverkehr Rheinland (NVR). Nach dem gelungenen Trageversuch im Frühling dieses Jahres wird der Raum Köln nun bundesweit die erste Einsatzregion. DB-Sicherheitschef Hans-Hilmar Rischke: „Bodycams sichern Beweismaterial und schützen vor Angriffen. Das bedeutet mehr Sicherheit für DB-Mitarbeiter und Bahnkunden. Unsere Tests waren durchweg positiv: Sicherheitsteams mit Bodycams sind kein einziges Mal angegriffen worden.“

50 Sicherheitskräfte haben in Berlin und Köln von August 2016 bis März 2017 mehr als 8800 Einsatzstunden mit den Geräten absolviert. Ein präventiver Effekt geht insbesondere vom eingebauten Monitor aus, der einem Angreifer das eigene Verhalten zeigt. NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst: „Wir unterstützen die Aktivitäten der Deutschen Bahn und des NVR für mehr Sicherheit in Zügen und Bahnhöfen. Wie schon in der Testphase ist Nordrhein-Westfalen jetzt auch Vorreiter beim ausgeweiteten Einsatz von Bodycams.“ Geplant ist eine pilothafte Unterstützung mit Landesmitteln über ein bis zwei Jahre mit anschließender Evaluation.

„Sicherheit spielt eine entscheidende Rolle für die Wahl des Verkehrsmittels. Wir investieren gemeinsam mit dem Ministerium für Verkehr NRW in die Ausstattung der Sicherheitskräfte, weil wir überzeugt sind, dass Bodycams mehr Sicherheit für das Verkehrsmittel Bahn und seine Kunden bringen. Uns ist wichtig, dass sich die Kunden sicher in den Bahnen fühlen“, sagt Norbert Reinkober, Geschäftsführer des Aufgabenträgers Nahverkehr Rheinland.

Die Bodycams werden künftig insbesondere in Abendstunden und am Wochenende, im Fußball-Fanreiseverkehr und bei Großveranstaltungen zum Einsatz kommen. Die Testphase war durch die Universität Oldenburg wissenschaftlich begleitet worden, die Auswertung des Trageversuchs und die Konzeption des Einsatzes entstanden in enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Datenschutzbehörden.

Die Aufzeichnungsfunktion der Körperkameras wird nur im Bedarfsfall aktiviert; die Aufzeichnungen werden verschlüsselt gespeichert. Auf gespeicherte Bilder kann nur die Bundespolizei zugreifen.

Bodycams ergänzen die Videotechnik in Bahnhöfen und Zügen. Bis Ende 2017 wird die DB rund 7000 Videokameras auf rund 1000 Bahnhöfen der DB betreiben, 20 Prozent mehr als 2016. Etwa 28 000 Kameras sind in Zügen des Regional- und S-Bahnverkehrs installiert. Zugriff auf die Aufzeichnungen hat auch hier nur die Bundespolizei.