Gesellschaftsspiele sind noch lange nicht out

Beim Spieleabend in der Stadtbücherei kamen Alt und Jung zusammen, um zu Würfeln und Karten zu spielen.

Foto: Doro Siewert

Burscheid. Zum ersten Mal hat die Stadtbücherei am Freitag zu einem gemütlichen Spieleabend eingeladen und damit offensichtlich ins Schwarze getroffen. „Bisher gab es bei uns nur Spielenachmittage. Die Kinder - auch ganze Gruppen aus den offenen Ganztagsbetreuungen kamen — hatten so viel Spaß daran, dass die Erwachsenen uns dann gefragt haben, ob wir das nicht auch einmal abends anbieten können“, erzählt Barbara Hoevels, die Leiterin der Stadtbücherei. Sie selbst sitzt an einem Tisch, an dem „Spexxx“ gespielt wird. „Ein Strategiespiel, bei dem gewürfelt wird und das ich bisher auch noch nicht kannte.“

„Rummicup, habt ihr das“, fragten zwei Damen, die sich sehr auf den Spieleabend gefreut hatten. Stadtbüchereimitarbeiterin Birgit Hentzel holte es aus dem Spieleschrank und setzte sich gleich mit dazu. „Ich habe es lange nicht gespielt“, erzählt sie und bekommt von ihrer Nachbarin den einen oder anderen Tipp, wo sie ihre Zahlen am besten anlegen kann. Denn die beiden Damen erwiesen sich als wahre Meisterinnen auf diesem Gebiet: „Wir treffen uns mindestens einmal jede Woche bei einem von uns zu Hause und spielen, meist zu dritt“, erzählt Lilo Schneider. Bei diesem Spiel müsse man wirklich „überlegen, den Kopf anstrengen und schwer aufpassen“ ist sie sich mit ihrer Freundin Milli Hackländer einig. „Wir waren sofort ganz begeistert, als wir gelesen haben, dass hier ein Spieleabend stattfindet.“

An drei Tischen wird gewürfelt, Brettspiele kommen auf den Tisch und es wird Karten gespielt, zum Beispiel „Phase 10“. Hier bekommt jeder Mitspieler eine Karte, auf der zehn Aufträge stehen, die erfüllt werden müssen. „Wir spielen das auch zu Hause oft. Und wenn man es kann, ist es leicht“, versichert Martin(8), der Jüngste in der Runde. An einem weiteren Tisch wurden erst einmal die Spielregeln ausgiebig studiert und bei den Nachbarn, die das Spiel schon kannten nachgefragt, ob das auch so richtig sei.

Jung und Alt saß zusammen und erbrachte den Beweis, dass Gesellschaftsspiele auch in Zeiten des Computers längst noch nicht out sind. „Eigentlich wollten wir in diesem Jahr gar keine neuen Spiele mehr anschaffen, nachdem es in diesem Bereich einige Zeit recht still geworden war. Aber plötzlich ist die Nachfrage wieder gestiegen und wir haben Neues von der Spielemesse eingekauft“, sagt Barbara Hoevels.

Die Gäste dürfen an diesem Abend bleiben, bis das letzte Spiel zu Ende gespielt ist und auch für erfrischende Getränke war gesorgt. Nach dieser Resonanz steht bereits fest, dass es eine Fortsetzung für den Spieleabend geben wird. „Vielleicht nicht mehr vor Weihnachten, da haben die Leute ja eh wenig Zeit. Aber spätestens im Januar laden wir wieder dazu ein“, verspricht die Leiterin.