Burscheid Graffiti-Spur zieht sich durch die Stadt

Noch nie zuvor hat es in Burscheid eine solche Dimension der Beschädigung durch Schmierereien gegeben. Viele Privatleute bleiben womöglich auf ihrem Schaden sitzen.

Nur eine kleine Auswahl der Schäden durch Graffiti-Schmierereien an Zäunen (Meisenweg, Bild 1), Straßenschildern (Luisenstraße, Bild 2), Stromkästen (Im Durfeld, Bild 3), einem Auto (Meisenweg, Bild 4) und Hauswänden (Luisenstraße, Bild 5).

Foto: Heimann/Siewert

Burscheid. Graffiti-Schmiererein in dieser Größenordnung hat es bislang niemals zuvor in Burscheid, aber auch in einer Stadt des Rheinisch-Bergischen Kreises überhaupt gegeben, ist sich Polizei-Sprecherin Sheila Behlert sicher. „Das hatten wir in dieser Dimension noch nicht gehabt. Wir haben keine Sprayer-Szene.“ Über 50 Anzeigen landeten wie berichtet bis Montag bei den Ermittlern der Kriminalpolizei auf dem Tisch. Exakt sind es 56, die Behörde schließt aber nicht aus, dass noch einige hinzukommen könnten.

Nur eine kleine Auswahl der Schäden durch Graffiti-Schmierereien an Zäunen (Meisenweg, Bild 1), Straßenschildern (Luisenstraße, Bild 2), Stromkästen (Im Durfeld, Bild 3), einem Auto (Meisenweg, Bild 4) und Hauswänden (Luisenstraße, Bild 5).

Foto: Heimann/Siewert

Die Spur der Schmierereien in verschiedenen Farben und durchaus nicht nur, wie zuerst berichtet, mit dem Tag „712“ zieht sich offensichtlich durch die Straßen Büchel, Im Eulenflug, Meisenweg, Im Durfeld, Luisenstraße und Mittelstraße. Tatsächlich bestätigt die Polizei in etwa diesen Verlauf. Besondere Schwerpunkte der Schmierereien waren demnach in der Straße Büchel, aber auch in der Luisenstraße. Dort haben der oder die Täter zwischen Im Durfeld und der Mittelstraße nahezu an jedem Haus ihre Farbschmierereien zurückgelassen.

Nur eine kleine Auswahl der Schäden durch Graffiti-Schmierereien an Zäunen (Meisenweg, Bild 1), Straßenschildern (Luisenstraße, Bild 2), Stromkästen (Im Durfeld, Bild 3), einem Auto (Meisenweg, Bild 4) und Hauswänden (Luisenstraße, Bild 5).

Foto: Heimann/Siewert

Und zwar fast ausschließlich auf der Seite mit den geraden Hausnummern. Besonders gravierend sind die Tags an einem rot gestrichenen Haus mit weißen Zahlen, die etwa ein Meter groß sind. Ansonsten wurde fast alles beschmiert, was sich gerade dazu eignete: Neben Hauswänden waren dies Garagentore, Laternenmasten, Gartenhäuschen, Müllbehälter, immer wieder Stromkästen, an der Luisenstraße zwei Verkehrsschilder, ein Bürgersteig, Gartenzäune, Mauern und in einem Fall sogar ein Auto. Die Motorhaube eines VW-Transporters am Meisenweg wurde mit weißer Farbe besprüht. Zu entziffern sind die Buchstaben CAT.

Nur eine kleine Auswahl der Schäden durch Graffiti-Schmierereien an Zäunen (Meisenweg, Bild 1), Straßenschildern (Luisenstraße, Bild 2), Stromkästen (Im Durfeld, Bild 3), einem Auto (Meisenweg, Bild 4) und Hauswänden (Luisenstraße, Bild 5).

Foto: Heimann/Siewert

Wie Sheila Behlert berichtet, habe man sich bei der Polizei noch am Morgen damit beschäftigt, ob die so genannten Tags zugeordnet werden könnten. Durchaus auch aus ernstem Hintergrund. „Es kann eine versteckte Botschaft sein.“ Diese habe man jedoch nicht entschlüsseln können. Genauso wenig wie eine regionale Zuordnung, beispielsweise über Postleitzahlen. „Wir wissen noch nicht, was der Hintergrund sein könnte.“ So geht ihr Kollege Richard Barz eher von stumpfem „Vandalismus“ aus.

Eine Spur habe man durch einen Zeugen — allerdings sei der Inhalt dieses Hinweises eher dünn.