Hilgen-Trainer: Neues Zuhause in Portugal
Der ehemalige Hilgen-Trainer Jürgen Keppler hat in Portugal eine neue Heimat gefunden. Der Kontakt zur Heimat besteht täglich.
Burscheid/Portugal. Das Wetter in den vergangenen Tagen war wenig erbaulich. Teilweise sogar richtig fies. Jedenfalls bei uns. Jürgen Keppler hat damit gar nichts zu tun. Dabei ist er ein Mann der Region, ist als Trainer mit den Fußballern der TG Hilgen in die Höhen der Landesliga vorgestoßen. Einige Jahre ist das her. Doch sein Herz schlägt immer noch für die Turngemeinde, die inzwischen in der Bezirksliga am Tabellenende rumkrebst: „Meine gute alte TGH macht mir ein wenig Sorgen.
Hoffentlich berappeln sich die Jungs und schaffen zumindest den Klassenerhalt.“ Keppler sagt das aus der Ferne. Von dort, wo es in diesen Tagen schon so richtig angenehm warm ist.
Der frühere Lehrer ist nach Portugal ausgewandert, lebt mit Ehefrau Ingrid in Alvor an der Algarve: „Soeben haben wir auf der Terrasse bei herrlichem Sonnenschein und 19 Grad gefrühstückt - ein tägliches Ritual.“ Ihre Wahlheimat ist ein Fischerdorf, das überwiegend von Engländern besucht wird.
Für die Kepplers ein herrliches Fleckchen Erde, wo sie ihrem großen Hobby frönen können - dem Golfsport. Der einstige Hilgener: „Wir haben mit einer Mitgliedschaft die Möglichkeit, gleich fünf verschiedene traumhafte Golfplätze im Umkreis von 20 Kilometern zu spielen.“ Pro Woche stehen zwei Turniere an, zudem spielt „Keppi“ in der 1. Mannschaft von Altogolf. Die Liga umfasst 16 Vereine, letztes Jahr wurde man Dritter.
Mit einem Jürgen Keppler, dessen Handicap inzwischen bei fantastischen 12,3 liegt. Für 2011 hat er ein sehr ambitioniertes Ziel ausgerufen: „Single-Handicapper, also unter 10.“ Da seine Frau (Handcap 25) auch sehr gut spielt, können die Kepplers die gemeinsamen Runden so richtig genießen. Zumal ihr Haus direkt am Golfplatz liegt: „Durchs Gartentor gelangen wir auf Bahn 15. Ideal.“
Und der Fußball? Eigentlich hatte Keppler dem großen Ball längst tschüss gesagt. Bis es ihn im Süden Europas dann doch erwischte. Zwei Jahre lang arbeitete er als „Scout“ für Bayer Leverkusen.
Er reiste kreuz und quer durch Portugal. Sah insgesamt 200 Spiele. Aus der 1. und 2. Liga, Länderspiele (A / U21), internationale Clubspiele (Champions League, Europa League). „Als anstregend und interessant“ wertete er die Zeit: „Ich habe alle Facetten von Portugal kennengelernt.“
Ende des vergangenen Jahres haben sich die Wege von Keppler und Bayer in bestem Einvernehmen getrennt. Ob er jetzt stark bleibt und sich nur noch aufs Privatleben konzentriert? Seine Ingrid würde das freuen. Doch aktuell gibt es Anfragen von Newcastle United und zwei Bundesligisten.
Der Kontakt zur Heimat besteht täglich. Außerdem kommt man selbst öfter zu Besuch („Auf Karneval in Köln können wir nicht verzichten“). Andersherum war der frühere „Co“ Bernd Zelaskowska schon bei den Kepplers an der Algarve. Und mit seinem Kumpel Werner Malischke („Er macht einen tollen Job in Burscheid“) schreibt er sich regelmäßig,
Kurz: Den Kepplers geht es gut. Richtig gut. So gut, dass die jährliche Skitour mit Freunden nach Österreich natürlich auch in diesem Winter nicht ausgefallen ist: „Mal sehen, wie lange das noch gut geht. Ich gehe auf die 60 zu, und Ausflüge dieser Art erfordern ein gehöriges Maß an Kondition.“