Doel 3 und Tihange 2 Auch Köln fordert Stilllegung umstrittener belgischer AKW

Köln (dpa). Nach der Region Aachen fordert auch die Stadt Köln die sofortige und endgültige Stilllegung der umstrittenen belgischen Atomkraftwerke Doel 3 und Tihange 2. Der Stadtrat beschloss den Appell einstimmig bei Enthaltung der Gruppe pro Köln, wie die Stadt am Mittwoch mitteilte.

Dampf steigt aus dem Atomkraftwerk Tihange des Stromversorgers Electrabel. Nach der Region Aachen will auch die Stadt Köln, dass Tihange 2 und Doel 3 endgültig stillgelegt werden.

Foto: Oliver Berg

Nach einer Serie von Pannen, Notabschaltungen und anderen Störfällen in den grenznahen Reaktorblöcken müsse man davon ausgehen, dass sie eine Gefahr für die Sicherheit darstellten.

„Die Stadt Köln teilt die berechtigten Sorgen vieler Menschen in Belgien, den Niederlanden und Deutschland vor einer atomaren Katastrophe“, hieß in der Mitteilung der Stadt. Politik und Verwaltung erwarteten, dass ein bilaterales Abkommen mit Belgien für einen nuklearen Ernstfall vereinbart und ein grenzüberschreitendes Katastrophenschutzkonzept erarbeitet werde.

Die Städteregion mit insgesamt zehn Kommunen geht juristisch mit zwei Klagen gegen Tihange 2 vor und will sich einer Klage von Greenpeace Belgien gegen Tihange 1 anschließen. Sich der Klage anzuschließen sei in Köln allerdings bisher kein Thema, sagte eine Stadt-Sprecherin. Aachen wird von Kommunen und Kreisen aus NRW, den Niederlanden und Rheinland-Pfalz unterstützt, die im Grenzgebiet zu Belgien liegen.