Advent Bahnhofsmission wird zur Krippe
Köln. · In dieser Woche hat der Kölner Krippenweg begonnen. Dieser hat 120 Station. Führungen werden angeboten.
Es ist eine besondere Krippe, die in der Bahnhofsmission am Gleis 1 des Kölner Hauptbahnhofs ihren Platz gefunden hat. Sie bildet diese im Miniaturformat nach und gibt Einblicke in deren tägliche Arbeit. Im Mittelpunkt steht eine Flüchtlingsfamilie mit einem Neugeborenen, die wie einst die Heilige Familie Schutz in unruhigen Zeiten suchen.
Die Heiligen Drei Könige kommen als Fußballfan, Flaschensammler und Obdachlose zur Familie und bringen ihre Gaben – ein Fußball, einen FC-Schal und ein paar Brötchen. Eine andere Szene zeigt, wie die Mitarbeiter der Bahnhofsmission Kinder begleiten, die alleine auf Reisen sind, zum Beispiel, um ihre getrennt lebenden Eltern zu besuchen. Einsehbar ist die Günter Winckler geschaffene Krippe sowohl vom Bahnsteig aus, als auch vom Innenraum der Bahnhofsmission, für die aktuell 70 Ehrenamtler im Einsatz sind und die sich als Schutzraum im Hauptbahnhof mitten in der Kölner City sieht.
Führungen für Kinder
und auf Kölsch
Die Krippe dort ist eine von 120 Stationen des Kölner Krippenwegs, der noch bis zum 6. Januar besichtigt werden kann. Zu finden sind die kleinen und großen Kunstwerke im gesamten Stadtgebiet. Alleine im Hauptbahnhof gibt es fünf Stationen. Zu den Highlights zählt dort die Friedenskrippe, die das Weihnachtsgeschehen in der vom Krieg zerstörten Stadt zeigt. Sie findet sich in der Markthalle.
Die meisten Stationen sind bereits aufgebaut. Die Krippen in den Kirchen und in den WDR-Arkaden folgen noch am kommenden Wochenende, dem 1. Advent. Die Friedenskrippe ist Treffpunkt für die beliebten Führungen im Bereich Domumfeld und Altstadt. Weitere Führungen gehen rund um den Neumarkt oder durch die Südstadt mit ihren zwölf Stationen. Es gibt Touren über die Weihnachtsmärkte und zu den Kirchen. Für Familien mit Kindern werden spezielle Führungen angeboten. Auch bestimmte Themen wie die Heiligen Drei Könige werden aufgegriffen. Eine Führung op Kölsch nimmt sich dem Hl. Josef bzw. dem hellige Jupp an.
Neu ist nicht nur die Station in der Bahnhofsmission, sondern auch die im Hotel Leonardo in Lindenthal, wo eine kostbare Kirchenkrippe von 1900 gezeigt wird. Bei Optik Hoke gibt es eine liebenswerte Keramikkrippe aus dem Kannebäckerland zu bewundern. Erstmals dabei ist St. Maternus in der Südstadt. Die Bücherwelt in Ehrenfeld und der Buchladen Neusser Straße zeigen Krippen aus Kölns Partnerstädten Kyoto und Barcelona.
Gefeiert wird beim Krippenweg der 60. Jahrestag der Ringpartnerschaft mit Esch-sur-Alzette, Lille, Lüttich, Rotterdam und Turin. Präsentiert wird neben den Krippen aus den jeweiligen Städten auch ein umfangreiches Kulturprogramm. So gibt es Einblicke, wie die Menschen in den Partnerstädten Weihnachten feiern. Zu sehen sind die Krippen entlang der Via Culturalis bei Köln-Tourismus (Rotterdam/Lüttich), im Bürgerbüro (Esch), im Farina-Haus (Turin) und bei Samen Grun (Lille).
Mit gleich elf Krippen ist Esch-sur-Alzette im Bürgerbüro vertreten. Die kleinen Kunstwerke stammen vom Luxemburger Sammler Paul Nilles, der als früherer Zahnarzt gerade seine Praxisräume in Esch in ein Krippenmuseum umwandelt. Insgesamt 731 Krippen besitzt der Mediziner, die letzte hat er jetzt in Köln erworben. Zu sehen sind in Köln Krippen aus Esch und aus Luxemburg. Nilles arbeitet auch gerade an einem Buch über Krippen und Weihnachtsbräuche, der Menschen aus 115 Nationen, die in Esch leben.
Kulturprogramm der
Kölner Partnerstädte
Dazu kommt ein buntes Kulturprogramm. So wird es ein Gastspiel des Lütticher Puppentheaters in deutscher Sprache geben. Tchantchès ist ein Verwandter des kölschen Hänneschen. Gezeigt wird am 14. und 15. Dezember jeweils um 14 und 15 Uhr im Comedia-Theater an der Vondelstraße 4-8 ein Weihnachtsmärchen.
Auf dem Weihnachtsmarkt am Kölner Dom wurde extra ein Stand für die Nachbarstädte eingerichtet. Aktuell ist dort gerade Bethlehem zu Gast. Es folgen Esch, Lille und Lüttich. Am 14. Dezember ist das Jugendorchester „Harmonie muncipale“ aus Esch auf der Bühne des Marktes zu Gast. Die Hänneschen-Krippe auf dem Markt der Engel auf dem Neumarkt bekommt Besuch von den Heiligen Drei Königen, die aus den Partnerstädten neben Weihrauch, Gold und Myrrhe auch lokale Spezialitäten im Gepäck haben. Auf dem Hafenweihnachtsmarkt können Kinder mehr über Weihnachtsbräuche aus den Partnerstädten erfahren.
Ergänzt um einen Löwen und ein Kalb der Künstlerin Rosemarie Peter wurde die Stadtkrippe auf dem Roncalliplatz. Diese gibt es auch im Schokoladenmuseum zu bewundern – dort allerdings aus purer Schokolade.
Service: Infos zum Kölner Krippenweg gibt es über das Begleitheft, das für drei Euro bei Köln-Tourismus, der Bahnhofsbuchhandlung und auf den Weihnachtsmärkten am Dom sowie auf dem Neumarkt erhältlich ist. Besuchbar ist der Krippenweg bis zum 6. Januar.