Bier Danish Dynamite trifft kölsche Brautradition

Köln · Der Craft-Beer-Star Mikkel Borg Bjergso hat bei Gaffel in Gremberghoven sein Viking-Kölsch gebraut.

Heinrich Philipp Becker (l.) und Mikkel Borg Bjergso mit einem Fass des neuen Viking Kölsch.

Foto: Eppinger

Als Mathelehrer hat der Däne Mikkel Borg Bjergso seine Berufskarriere begonnen. Heute zählt der Kopenhagener zu den Stars der internationalen Craft-Beer-Szene. In seiner Heimatstadt betreibt er die Brauerei Mikkeller. „Bei uns in Dänemark gibt es mit Carlsberg eigentlich nur eine große Brauerei. Und dort gibt es Biere, die mir und meinen Freunden nicht geschmeckt haben. So entstand der Entschluss, einfach selbst Bier zu brauen“, berichtet der Mann aus dem hohen Norden.

Seit 2006 hat er mehr als 600 eigene Biere kreiert. Seit zwei Jahren produziert er den Gerstensaft auch in der eigenen US-Brauerei in San Diego. Seine Biere exportiert er mittlerweile in 40 Länder. Dabei geht Mikkel Borg Bjergso auch immer wieder Kooperationen mit anderen Brauereien ein, um neue Erfahrungen zu sammeln, und um das eigene Wissen weiterzugeben. „Ich fühle mich nicht als Profibrauer, da ich ja auch keine Ausbildung absolviert habe. Aber das eigene Bier herzustellen, macht mir einfach Spaß. Dahinter steckt echte Leidenschaft.“

Jetzt hat der Däne gemeinsam mit der Gaffel-Brauerei in Gremberghoven und mit seinem Team sein erstes Kölsch entwickelt und gebraut. Es trägt den Namen Viking Kölsch und wird künftig auch in Dänemark verkauft. In vier bis sechs Wochen können die Kölner es im Brauhaus „Gaffel am Dom“ probieren. Vertrieben wird es außerdem über den Onlineshop der Gaffel-Brauerei.

Vom Mathelehrer
zum Bierbrauer

„Es war für mich sehr spannend, als moderner Craft-Beer-Brauer auf eine solche Brautradition wie Gaffel zu treffen. Ich habe in Köln viel gelernt, konnte aber auch bei Gaffel meine Anregungen weitergeben“, sagt der Gast aus Kopenhagen. „Kölsch wird inzwischen in der ganzen Welt gebraut. Aber nach der Kölsch-Konvention darf es diesen Namen nur tragen, wenn es hier in Köln hergestellt wird. Und so richtig Kölsch-Brauen geht ja auch nur hier in der Stadt“, sagt Gaffel-Chef Heinrich Philipp Becker.

„Das Viking-Kölsch ist etwas dunkler als normales Kölsch und bietet fruchtige Aromen von Heidelbeere, schwarzer Johannisbeere und Cassis. Es ist geprägt von würzigen Komponenten wie Pfeffer und Anis. Wir haben zwei Hopfen verwendet – die Hallertauer Perle und den Galaxy-Hopfen aus dem Südwesten Australiens, der dem Bier seinen speziellen Geschmack gibt. Er ist nur sehr schwer zu bekommen, aber wir haben es geschafft“, sagt Braumeister und Biersommelier Reiner Radke, der bei Gaffel den Geschäftsbereich Technik leitet.

Neben der eigenen Fassbrause in mittlerweile drei Sorten und verschiedene Spirituosen hat Gaffel mit Bieren wie dem Sonnenhopfen oder dem Cologne Pale Ale Gaffel immer wieder neue Produkte auf den Markt gebracht, zu denen künftig auch das Viking Kölsch gehören soll.