Bühne „Der Pub ist das Herz jeder Gemeinde“

Köln · Sláinte – und willkommen im Pub, Quelle uriger Gemütlichkeit und des volksverbundenen, manchmal auch melancholischen irischen Lebensgefühls: Hier bringt Wirt Paddy Flynn schwarzbraunes Guinness und goldenen Whiskey unter die Leute, erzählt humorvolle Anekdoten und sorgt im Handumdrehen mit 16 ausgesuchten Tänzern und der traditionellen fünfköpfigen Liveband für jede Menge Stimmung.

In der Tanzshow „Irish Celtic“ steht der Pub im Mittelpunkt des Geschehens.

Foto: BB Promotion/Philippe Fretault

Live auf die Bühne bringt das die Tanzshow „Irish Celtic – Spirit of Ireland“, die am 2. und 3. Januar in der Kölner Philharmonie zu Gast ist. Unsere Zeitung vorab mit dem Regisseur und Erfinder der Show Toby Gough gesprochen.

Was macht Irish Celtic als Show so einzigartig?

Toby Gough: „Irish Celtic“ ist einzigartig, weil die Show neben der großartigen Livemusik und brillanten Tänzern auch eine Geschichte über den ältesten Pub Irlands erzählt. Der Pub ist in Irland das Herz der Gemeinde und in diesem Pub entdeckt man die Geschichte des Landes. Wer ihn besucht, trifft alle wichtigen Persönlichkeiten und ihre Geschichte wird mit viel Humor und den Witzen, für die Irland so berühmt ist, erzählt. Für die Übersetzung ins Deutsche wurde extra ein deutscher Comedian engagiert, der die Texte mit aktuellen Bezügen bearbeitet hat, die immer wieder angepasst werden. Keine andere irische Show erzählt so eine besondere Geschichte in deutscher Sprache.

Wie ist die Idee für die Show entstanden?

Gough: Die Idee ist entstanden, als ich an einem wunderbaren Abend in Dublin mein Guinness trank. Der Pub war voll mit alten Fotos und Objekten. Ich fühlte mich wie in einem Museum. Dazu spielte eine großartige Band. Die Einheimischen in allen Altersklassen sangen mit und tanzten im traditionellen Stil. Alle waren so gastfreundlich zu mir. Ich traf den Wirt der Bar, der mich seiner Familie vorstellte und der mir die Geschichte des Pubs erzählte. Ich wollte die Magie dieser Nacht mit dem Publikum auf der ganzen Welt teilen.

Was macht den irischen Lebensstil und die irische Kultur so faszinierend?

Gough: Der Lebensstil Irlands fasziniert Menschen auf der ganzen Welt. Die Musik, der Whisky, das Guinness sind überall berühmt. Der Irish Pub ist wie eine Botschaft und man findet solche Pubs in sehr vielen Orten rund um den Globus. In so einem Pub hat man garantiert eine sehr gute Zeit. Und wie kubanische Musik oder Schlager regt auch irische Musik einfach zum Aufstehen und zum Tanzen an.

Wie schwierig ist es, geeignete Tänzer für die Show zu finden?

Gough: Die meisten Iren lernen das Tanzen im Alter von etwa drei Jahren und tanzen dann ihr ganzes Leben lang weiter. Seit dem Erfolg von Michael Flatleys Shows „Riverdance“ und „Lord of the Dance“, die Tänzern viele Jobs bieten, sind irische Tanzschulen schon fast zu Fabriken geworden. Jedes Jahr bringen sie Hunderte von Weltklassetänzern hervor. Irische Tänzer wachsen auf, lernen, konkurrieren, gehen zusammen auf Tour und sind über die sozialen Medien miteinander verbunden. Wenn wir ein Casting abhalten, gibt es viele verfügbare Tänzer, die in den Top-Shows aufgetreten sind und die dank sozialer Medien leicht zu kontaktieren sind. Die besten Tänzer wählen die Show, die am meisten bezahlt. Sie mögen „Irish Celtic“ aber deshalb besonders, weil sie das Schauspielen und die Interaktion mit dem Publikum genießen. Außerdem lassen unsere Choreografien viel Improvisation zu. In anderen Shows werden die Tänzer wie Nummern oder Teile einer großen Maschine behandelt, ohne dass sie auf der Bühne ihre Individualität ausdrücken können.

Gab es einen realen Pup als Vorlage für den in der Show?

Gough: Der Pub, der die Show inspiriert hat, heißt „The Brazen Head“, ein 1000 Jahre alter Pub in Dublin.

Was bedeutet ein Abend in einer schönen Kneipe für Sie ganz persönlich?

Gough: Ein Abend in einem Pub bedeutet für mich, wie für viele andere Menschen auch, eine Flucht in eine bessere Welt. Der Pub ist ein Ort, an dem Menschen unterschiedlicher Klassen und Hintergründe zusammenkommen, wo die Leute alte Freunde treffen oder wo sie neue finden. Es gibt gute Geschichten, gute Witze, man singt gemeinsam traditionelle Lieder, Runden werden ausgeben und angenommen und man trinkt so bis zur Sperrstunde. Am nächsten Morgen hat man dann einen wohlverdienten Kater!

Kennen Sie die Kölner Kneipenkultur?

Gough: Wir haben gehört, dass die Kölner freundlich und fröhlich sind und dass sie wie die Iren gerne ihr Bier trinken. Also freuen wir uns darauf, gemeinsam mit ihnen Kölsch zu trinken. Wir haben eine funktionierende Bar auf der Bühne und so werden wir schon sehr bald alle zusammen in Köln trinken und tanzen.

 

Service: „Irish Celtic – Spirit of Ireland“ ist am Montag, 2. Januar, um 20 Uhr sowie am Dienstag, 3. Januar, um 16 und 20 Uhr zu Gast in der Kölner Philharmonie. Karten gibt es unter Telefon 0221/280280 oder online unter: