Interview Frischer Wind für eine Kultserie

Am 1. November startet in der ARD um 18.50 Uhr „In aller Freundschaft – die Krankenschwestern“. Der Kölner Daniel Rodic ist einer der Hauptdarsteller.

Der Kölner Schauspieler Daniel Rodic hat eine Hauptrolle in der neuen Serie.

Foto: WZ/Eppinger

Worum geht es bei der Serie?

Daniel Rodic: Sie ist der dritte Ableger von „In aller Freundschaft“ und zeigt die Sicht der Pfleger, Krankenschwestern und Auszubildenden in einem Krankenhaus. Ich spiele einen Pflegeschüler im zweiten Lehrjahr.

Wie haben Sie sich auf die Rolle vorbereitet?

Rodic: Glücklicherweise hatte ich mit Krankenhäusern bisher kaum Berührungspunkte. Ich selbst war bisher noch nie für eine längere Zeit als Patient dort. Viele Kontakte zum Krankenhaus hatte ich vor der Serie nicht, Ich war nur mal als Kind im Krankenhaus. Aber wir hatten jemanden am Set, der uns Infos vermittelt hat und der uns auch einige Dinge aus dem Krankenhausalltag erklärt und gezeigt hat. Dazu gab es auch genaue Anweisungen im Drehbuch. Wir wurden also bestens vorbereitet und die Dreharbeiten verliefen sehr entspannt.

Gab es bei Ihnen mal den Wunsch Arzt zu werden?

Rodic: Als Kind habe ich mir mal den Kopf gestoßen und den Arm aufgeschürft. Da habe ich auch Blut gesehen. Aber als ich mir vor kurzem bei Klimmzügen am Türrahmen einen großen Cut geholt habe und im Spiegel sah, wie es blutete, ist mir schon etwas mulmig geworden. Deshalb glaube ich nicht, dass ich als Arzt Operationen durchführen könnte. Alles was über die Versorgung von kleinen Wunden mit einem Pflaster hinausgeht, überlasse ich lieber den Profis. Das ist nicht mein Ding.

Was ist bei dieser Serie anders als bei den anderen Krankenhausserien?

Rodic: Wir sind eine fünfköpfige Gruppe von sehr jungen Pflegschülern – deutlich jünger als die Ärzte – da kommt frischer Wind rein. Das spiegelt sich zum Beispiel auch in den frischen Farben unserer Berufskleidung wider. So wollen wir das Thema für eine jüngere Zielgruppe spannend machen. Das Team der Kollegen ist sehr angenehmen, jeder hat seine ganz eigene Art von Humor. Durch das lange gemeinsame Drehen ist die Gruppe zusammengewachsen. Wir kommen sehr gut miteinander klar.

Das Thema Pflege wird sehr kritisch gesehen. Viele Stellen sind unbesetzt, weil die Arbeitsbedingungen alles andere als gut sind. Spielt das in der Serie eine Rolle?

Rodic: Nein, wir lassen diese politische Debatte raus. Es geht primär um die einzelnen Menschen, in deren Rollen wir schlüpfen. Wir zeigen, was sie durchmachen und wie sie sich entwickeln. Wir wollen einfach Geschichten erzählen und Einblicke in die Arbeit des Pflegepersonals gewähren.

Wie ist das erste Feedback?

Rodic: Es gibt erste Fananfragen nach Autogrammen. Ansonsten ist das erste Feedback durchweg positiv. Die Leute freuen sich über den neuen Aspekt bei „In aller Freundschaft“.

Sie haben schon in vielen Serien wie als Polizeischüler bei „Cobra 11“ und als Flüchtling in der „Lindenstraße“ mitgespielt.

Rodic: „Cobra 11“ war für mich der Einstieg beim Fernsehen. In der „Lindenstraße“ mitzuspielen war eine interessante Erfahrung, ich war zwar nur für zwei Folgen dabei, aber die Wirkung nach außen ist bis heute sehr groß. Das ist eben ein Klassiker mit sehr vielen Fans. Letztes Jahr war ich mit einer Hauptrolle in der Krimiserie „Bad Cop“ zu sehen und habe über vier Staffeln bei „Der Lehrer“ mitgespielt. Da ging es weniger um Stereotype, sondern mehr darum, wie sich ein Charakter entwickelt. Das war mir wichtig und hat auch viel Spaß gemacht. Außerdem freue ich mich schon, wenn die Komödie „Die Drei von der Müllabfuhr“, die ich mit Uwe Ochsenknecht und Jörn Hentschel in Berlin gedreht habe, rauskommt.

Wie kamen Sie zur Schauspielerei?

Rodic: Das war ein Kindheitstraum von mir. Nach dem Realschulabschluss hat meine Mutter mich ermutigt, mich bei einer Schauspielschule zu bewerben. Ich wurde angenommen und habe schließlich meine Ausbildung beim Schauspielzentrum in Köln gemacht.

Wo liegt Ihre Heimat in Köln oder in Mainz?

Rodic: Ich habe zwar nach der Geburt nur vier Jahre in Mainz als Kind gelebt, trotzdem ist die Bindung an diese Stadt sehr eng. Da fühle ich mich immer noch sehr zu Hause. In Köln lebe ich sehr gerne, das ist wie ein großes Dorf und ich mag es, wenn es übersichtlich bleibt. Meine Eltern haben eine Crêperie in der Südstadt.

Haben Sie die neuen Folgen schon gesehen?

Rodic: Nein, aber es wird schon bald eine Vorführung für das Team geben. Ich bin schon sehr gespannt, aber auch dann sehr kritisch mit mir und suche immer nach Dingen, die ich noch verbessern kann.