Bilanz Köln-Messe nimmt Kurs auf die Gewinnzone

Köln · Die vergangenen drei Jahre waren für die Kölner Messe eine schwierige Zeit. Große Messen wie die Internationale Möbelmesse mussten wegen Corona abgesagt werden. Insgesamt sorgte die Pandemie zwischen 2020 und 2022 für einen Verlust von bis zu 270 Millionen Euro.

Blick auf die Baustelle des Confex in Deutz. Dieses soll ab Sommer 2024 zur Verfügung stehen.

Foto: step/Eppinger

Auch das vergangene Jahr gestaltete sich noch schwierig. So fanden wichtige Messen wie die Internationale Süßwarenmesse unter Corona-Auflagen statt. Dazu kamen immer noch Absagen. Trotzdem konnten Messechef Gerald Böse und sein Team den Umsatz mit 240 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr deutlich steigern und auch der Verlust fiel mit 64,6 Millionen geringer aus als erwartet.

2023: „Eine Renaissance
des Messegeschäfts“

Im Vorjahr gab es insgesamt 61 Messen mit mehr als 20.000 Ausstellern und mehr als 1,1 Millionen Besuchern aus 184 Ländern. In Köln fanden 18 eigene Messen statt. Dazu zählt nach viereinhalb Jahren Pause auch die Internationale Eisenwarenmesse sowie die Anuga und die Orgatec. Die Publikumsmesse Gamescom zog 260.000 Besucher in die Deutzer Messehallen. Ihre Premiere feierte die Mobilitätsmesse „polisMobility“. Dazu kamen weitere Premieren von Messen im Ausland wie die Gamescom Asia in Singapur.

So konnten 2022 im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit 50 bis 70 Prozent der Fläche belegt werden. Für das laufende Jahr erwartet das Unternehmen durch „die Renaissance des Messegeschäfts“ eine Belegung von 80 bis 100 Prozent und einen Umsatz von 380 Millionen Euro. Insgesamt sind 72 Veranstaltungen geplant, darunter 20 Eigen- und 22 Gastveranstaltungen am Standort Köln.

Während 2024 wie schon das Vorjahr turnusbedingt ein schwächeres Veranstaltungsjahr sein wird, will die Köln-Messe 2025 zu ihrem Ergebnis- und Umsatzniveau vor Corona zurückkehren. Dabei mache es sich auch bezahlt, dass das Unternehmen auch in der Coronakrise alle Mitarbeiter halten konnte. Zu den internationalen Highlights zählen in diesem Jahr die Ausrichtung der deutschen Partnerlandbeteiligung am Web Summit in Lissabon und die Organisation des deutschen Pavillons bei der Expo 2025 im japanischen Osaka.

Zum aktuellen Jahresfehlbetrag haben neben der Pandemie, der geopolitischen Weltlage und der Energiekrise auch die hohen fixen Mietkosten für die Nordhallen, das Congress-Centrum Nord und das Verwaltungsgebäude beigetragen. Pläne für den Neubau des Verwaltungsgebäudes auf dem eigenen Grundstück am Messehochhaus 2 hat das Unternehmen inzwischen aufgegeben und will den Mietvertrag für das bestehende Verwaltungsgebäude bis 2030 verlängern. Danach plant man, auf der Messehalle 3 ein neues Verwaltungsgebäude zu errichten. Zur Finanzierung soll das auch der Erlös des Verkaufs des Grundstücks um das Messehochhaus 2 beitragen.

Koelncongress hat als hundertprozentige Tochtergesellschaft der Messe einen wichtigen Beitrag zum Gesamtergebnis des Konzerns beigetragen. Zum Tragen kommen hier laut Messe die Erlöse aus dem Betrieb des Betreuungszentrums für Geflüchtete sowie umfangreiche Vertriebsaktivitäten, mit denen neue Firmenveranstaltungen akquiriert werden konnten. 2022 erzielte Koelncongress einen Jahresumsatz von 40,5 Millionen Euro und einen Jahresüberschuss von sieben Millionen Euro.

Schon auf der Zielgeraden befindet sich der Neubau des neuen Kongresszentrums Confex, das im Sommer 2024 pünktlich zum 100-jährigen Bestehen der Messe eröffnet werden soll. Es bietet mehr als 6000 Personen bei Kongressen, Messen und anderen Events Platz. „Das Confex bringt den Kongressstandort Köln in eine neue Dimension und ist ein wichtiger Lückenschluss in unserem Angebot“, freut sich Oberbürgermeisterin Henriette Reker als Aufsichtsratsvorsitzende der Messe.