Kultur Konrad Adenauer kehrt wieder zurück in seine Stadt

Köln · Von Stephan Eppinger

Seit gestern ist das Adenauer-Denkmal zurück auf seinem angestammten Platz vor St. Aposteln.

Foto: step/Eppinger

Pünktlich um 11 Uhr ist die Skulptur des früheren Kölner Oberbürgermeisters und deutschen Bundeskanzlers, Konrad Adenauer, an ihren Platz vor der romanischen Kirche St. Aposteln am Neumarkt zurückgekehrt. Im vergangenen Jahr hatte ein Lkw bei einem Unfall das Fundament der Statue beschädigt. Statiker sahen deren Zustand aber als noch nicht gefährlich an. Das änderte sich, als an Karneval Jugendliche auf die Figur kletterten und dabei neue Schäden anrichteten. Der Kanzler wurde von seinem Sockel geholt und zur Restaurierung in den Kunstschmiedebetrieb Hoppen gebracht.

„Die Skulptur war fünf Wochen bei uns in der Werkstatt. Wir haben drei Befestigungsbolzen erneuert. Außerdem gab es eine Beschädigung an einem Bein, die wir beseitigt haben. Anschließend wurde die erneuerten Teile so behandelt, dass der Unterschied zur restlichen Figur nicht auffällt. Danach wurde die Statue noch vom Straßenstaub gereinigt. Sie ist so im Originalzustand geblieben“, sagt Sebastian Hoppen, der mit seinen Söhnen Stefan und Thomas Konrad Adenauer an seinen Platz zurückgebracht hat. Die Söhne werden den Betrieb im Januar übernehmen. Dieser hatte unter anderem die Figur des Hl. Quirinus auf dem Neusser Münster und das Kürassierdenkmal am Deutzer Rheinufer restauriert. Kommende Aufgaben sind das historische Brüstungsgitter des Dom-Hotels und die Drehbrücke im Deutzer Hafen.

Bei der 2,30 Meter hohen und ohne Sockel 400 Kilogramm schweren Skulptur, die auf einem Basaltblock steht, handelt es sich um ein Kunstwerk von Karl Wimmer aus München. Er hatte 1991 mit der Gestaltung des Kunstwerkes begonnen, konnte es aber nicht vollenden, da er im gleichen Jahr verstarb. Die Statue ohne Kopf stellte dann sein Schüler Gerd Weiland fertig. Das Denkmal wurde im Juli 1995 der Öffentlichkeit präsentiert.

Der Weg zum Denkmal war lang, bereits 1987 bildete sich aus der IG Neumarkt heraus eine Initiative, der unter anderem der Adenauer-Enkel Konrad Adenauer angehört hat und die sich für ein Denkmal des früheren OBs und Bundeskanzlers in seiner Stadt eingesetzt hat. 500.000 Mark wurden dafür gesammelt. Die Schirmherrschaft übernahm der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl.

Der Standort wurde gewählt, weil Adenauer in diesem Viertel aufwuchs, getauft wurde und zur Schule ging. Die Skulptur zeigt Adenauer mit einem übergroßen Mantel und seinem Hut in der Hand. Die Restaurierung wurde aus öffentlichen Mitteln, aus dem Etat „Kunst im öffentlichen Raum“, bezahlt und kostete 11.000 Euro. Insgesamt gibt es in Köln im öffentlichen Raum etwa 440 Kunstwerke.