Mozart trifft Queen und Versace

Das renommierte Béjart Ballet Lausanne kommt im Juli für zwei Wochen nach Köln.

Foto: Francette Levieux

Köln. Wenn er vom Béjart Ballet Lausanne berichtet, kommt der Intendant der Philharmonie ins Schwärmen. In Brüssel hat Louwrens Langevoort mit der weltberühmten Tanzcompagnie und dessen Schöpfer Maurice Béjart zusammengearbeitet. „Er hat es geschafft, dass flämische Nonnen ohne Schamgefühl in ein Tanztheater gehen und sich halbnackte Männer ansehen konnten. Und das im erzkonservativen Belgien“, sagt Langevoort über den Balletterneuerer.

Vom 28. Juli bis zum 9. August kommt das Béjart Ballet für zwei Wochen in die Philharmonie, lange haben sich die Festivalmacher um das Gastspiel bemüht: „Das Ensemble hat im Jahr nur etwa 80 Auftritte, da ist es nicht leicht, die 41 Tänzer aus 20 Nationen nach Köln zu holen“, sagt Ralf Kokemüller, Chef von BB Promotion bei der Vorstellung des Sommerfestivals 2015.

Mit zwei Programmen wird das Ensemble in Köln auf der Bühne präsent sein. In der ersten Woche verbinden sich bei „Ballet for Life“ der Sound von Queen mit Kompositionen von Mozart und Kostümen von Gianni Versace. „Das ist Ballett auch für Menschen, die sonst eher selten mit Tanz zu tun haben“, ist sich Kokemüller sicher. Beim Programm B ab dem 5. August gibt es gleich drei Deutschlandpremieren, darunter mit „Kyodai“ das neueste Programm des künstlerischen Leiters Gil Roman.

Den Auftakt zum 28. Kölner Sommerfestival macht die Rocky Horror Show, die nach dem Gastspiel in der Arena jetzt vom 8. bis zum 19. Juli in die Philharmonie kommt. „Das Musical erneuert sich so immer wieder, in der Arena war es die große Party, jetzt rückt die Handlung des Stücks wieder in den Vordergrund. Getanzt darf laut dem Intendanten aber trotzdem, nur Reiswerfen und Wasserpistolen würde er gerne in seinem Haus vermeiden. „Wenn es trotzdem passiert, hat unsere Putzkolonne halt etwas mehr Arbeit“, zeigt sich Langevoort aber pragmatisch.

Bereits zum dritten Mal sind die Yamato — The Drummers of Japan zu Gast in Köln, wo auch der Ausgangspunkt für ihre große Karriere liegt. Zu sehen und zu hören gibt es mit „Bakuon — Legend of the Heartbeat“ ein ganz neues Programm, der Künstler, für die das Trommeln längst zur Lebensweise geworden ist. Dabei geht es nicht nur um traditionelle Taiko-Rhythmen sondern auch um den modernen Beat Japans. Zu Gast ist das Ensemble vom 21. bis zum 26. Juli.

Zum Abschluss gibt es mit Traces eine moderne wie explosive Form des Zirkus in der Arena zu sehen. Mit ihrer Show haben die sieben Artisten der kanadischen Compagnie Les 7 doigts de la main bereits für Jubelstürme gesorgt, jetzt kehren sie mit neuen Darstellern vom 11. bis zum 16. August zurück und beschließen das mit sechs Wochen längste Sommerfestival aller Zeiten. Auf der Bühne verbinden sie Tanzakrobatik, urbanen Street-Style mit Musikgenres wie Rock, HipHop, Jazz und Klassik sowie einer großen Portion Poesie.