Köln Schikane-Skandal bei SEK - Jäger: dienstrechtliche Folgen
Köln. Im Schikane-Skandal bei Spezialkräften der Kölner Polizei hält das NRW-Innenministerium „dienstrechtliche Konsequenzen“ für erforderlich. Zwar habe die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen gegen zehn Mitglieder des Spezialeinsatzkommandos (SEK) eingestellt, weil verfolgbare Straftaten nicht vorliegen, hieß es in einem Bericht von Innenminister Ralf Jäger (SPD).
Das Verhalten sei „losgelöst von der strafrechtlichen Relevanz aber eine Frage von Moral und Anstand und beamtenrechtlich in keiner Weise akzeptabel.“
Mit den Vorkommnissen befasst sich am Donnerstag der Landtags-Innenausschuss. Den Polizisten war vorgeworfen worden, zwei ihrer Kollegen bei sogenannten Aufnahmeritualen gedemütigt und erniedrigt zu haben. Laut Ministeriumsbericht mussten die beiden Neuen unter anderem kniend auf dem Boden eine ekelerregende Eismischung essen, die sich zwischen den Oberschenkeln eines SEK-Mitglieds befand. Ihnen wurden zudem eine Tauchermaske übergezogen, in deren Schlauch Alkohol gefüllt wurde.
Weil die Betroffenen nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft freiwillig an den „Übungen“ - überwiegend mit einem Indianerkostüm bekleidet - teilgenommen hätten, seien die Ermittlungen eingestellt worden.