Hochschule Stadt und TH Köln verstärken Zusammenarbeit

Köln. · Kooperationsvereinbarung zur Digitalisierung der Bauwirtschaft wurde unterzeichnet.

Markus Nöldgen (TH Köln), Gerd Neweling (Amtsleiter) und Klaus Becker (TH Köln, v.l.).

Foto: th köln/TH Köln

Gerade haben die Stadt Köln, Amt für Brücken, Tunnel und Stadtbahnbau, und die TH Köln eine Kooperationsvereinbarung über eine noch intensivere Zusammenarbeit geschlossen. Gemeinsames Ziel ist die Beschleunigung von Innovationsprozessen durch eine enge Verzahnung von Forschungsergebnissen mit Praxiserfahrung. Erreicht werden soll die Steigerung von Potentialen durch Zusammenarbeit in der Lehre, Einbindung in gegenseitige Netzwerkaktivitäten mit gegenseitiger Information zum Thema Digitalisierung beim Bauen sowie in der Personalentwicklung.

Im November 2017 wurde eine vergleichbare Kooperation zwischen der Gebäudewirtschaft der Stadt Köln und der TH Köln vereinbart. Nun soll die Entwicklung und Anwendung der Methode „Building Information Modeling“ (BIM), also Bauwerksdatenmodellierung, auch in diesem Aufgabenbereich vorangetrieben werden.

Die Stadt Köln möchte mit der Einführung von BIM bundesweit im Bereich des öffentlichen Bauens eine Vorreiterrolle einnehmen. Die für Projekte im Infrastrukturbereich noch recht junge BIM-Methode dient der optimierten Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Ingenieurbauwerken. Es entsteht eine Art digitaler Zwilling, der mit allen relevanten Daten belegt ist. Um die neuen Technologien anwenden zu können, soll der intensive Technologie- und Wissenstransfer zwischen Stadt und TH gestärkt werden.

„In meinen fast 40 Berufsjahren habe ich manche größere Umwälzung erlebt, alle gingen mit der rasanten Entwicklung von Computertechnologie und Digitalisierung einher. Nun steht BIM vor der Tür und wir freuen uns, die neue Technologie zu etablieren. Wir wollen sie optimal anwenden und Nutzen daraus ziehen“, so Gerd Neweling vom Amt für Brücken, Tunnel und Stadtbahnbau.

„Wir sind erfreut, durch die strategische Partnerschaft mit dem Amt für Brücken, Tunnel und Stadtbahnbau einen weiteren Baustein zu schaffen, um den Standort Köln im Bereich der Digitalen Bauwirtschaft zu stärken und den Gedankenaustausch, Technologie- und Wissenstransfer zu intensivieren“, sagt TH-Professor Klaus Becker.

Als Pilotprojekt mit der BIM-Methode plant das städtische Amt im Rahmen der Verwaltungsreform in Köln-Ehrenfeld den Ersatzneubau der Brücke Widdersdorfer Straße. Als Ergebnis wird ein Gesamtkoordinationsmodell für die Ausführung erstellt, welches Planungsfehler früher sichtbar macht. Dadurch können Kosten und Termine besser eingehalten werden. Am Projektende entsteht für die spätere Bauwerksunterhaltung ein digitales „As-Built“-Modell, also eine digitale Abbildung des tatsächlich ausgeführten Zustands.

Durch die Kooperation mit der TH kann den Studierenden ein früher Einblick in die Praxis gewährt werden. Die Stadt Köln und hier das Amt für Brücken, Tunnel und Stadtbahnbau mit seinen vielfältigen Aufgaben erhält hierdurch auch eine höhere Bekanntheit als attraktive Arbeitgeberin. Die Verwaltung hofft darum durch die Zusammenarbeit auch, das Interesse bei den Studierenden für eine Tätigkeit bei der Stadt zu wecken.

Denn das Amt für Brücken, Tunnel und Stadtbahnbau hat ebenso wie andere Bereiche des öffentlichen Dienstes und der freien Wirtschaft derzeit unter dem Fachkräftemangel zu leiden. Aktuell sind in dem Amt 32 Stellen im Ingenieurbereich vakant.