Kriminalitätsanalyse: Straftaten verdoppeln sich
Hauptgrund ist das Sammelverfahren gegen einen Burscheider Betrüger. Aber auch sonst bleibt ein Anstieg.
Burscheid. Die schlechte Nachricht zuerst: Die Zahl der Straftaten ist im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2006 auf mehr als das Doppelte gestiegen. Während 2006 "nur" 692 Straftaten in Burscheid aktenkundig wurden, waren es 2007 mehr als 1550 Fälle. "Man muss aber dazu sagen, dass darunter auch 771 Unterschlagungen eines Täters aus Burscheid fallen, die über mehrere Jahre hinweg verübt wurden", berichtet Polizeidirektor Manfred Frorath.
Die Taten werden aber als Sammelverfahren gewertet und damit alle dem Jahr 2007 zugerechnet. Dadurch sei die erschreckend hohe Zahl der Straftaten zusammengekommen. "Nimmt man diese Fälle raus, ist die Zahl der Straftaten zwar immer noch gestiegen aber nur um 90 auf 783", so Frorath.
Das gleiche Bild zeigt sich für den gesamten Kreis: Die Zahl der Fälle ist gestiegen. Nimmt man die Unterschlagungen des Burscheiders raus, hält sich aber auch diese Steigerung im Rahmen.
Die wirklich gute Nachricht ist aber eine andere: Auch die Aufklärungsquote ist gestiegen. "Von 46 auf 50 Prozent", verkündet Frorath. Rechnet man die aufgeklärten Unterschlagungen ein, steigt die Aufklärungsquote sogar auf 52,5 Prozent.
Besonders stolz sind die Beamten auf ihre Quote im Bereich der Straßenkriminalität: 4154 Delikte wurden 2007 im Kreis verübt, 894 aufgeklärt. "Das klingt erst mal nicht besonders viel. Aber wenn man bedenkt, dass unter diese Kategorie auch Sachbeschädigungen fallen wie ein abgetretener Außenspiegel eines Autos, wo wir so gut wie keine Chance haben, den Täter zu erwischen, dann ist diese Zahl sehr gut", lobt Frorath seine Kollegen.
Für Burscheid hat er noch eine gute Nachricht: Die Belastung der Bürger durch Gewaltkriminalität ist gesunken. In absoluten Zahlen ist diese Tendenz allerdings praktisch ohne Belang: 19 Fälle im Bereich Gewaltkriminalität wurden 2006 verübt, 18 Fälle waren es im vergangenen Jahr.