Inhaber Kurt Lammert will das Hotel erweitern Landscheid-Ensemble in einer Hand
Burscheid. · Inhaber Kurt Lammert hat ein weiteres Wohngebäude, eine Scheune und 50 Hektar Land erworben. Dort will er das Hotel erweitern.
Kurt Lammert hat seinen Traum wahrgemacht. „In der Historie von Landscheid heißt es ja immer, dass alles zusammengehört. Mir war immer daran gelegen, alles zusammenzuführen.“ Genau das ist jetzt geschehen. Zu dem Haupthaus und dem Kavaliershaus (der ehemaligen Remise) haben sich jetzt das Wohnhaus neben dem alten Rittersitz und eine Scheune auf der Straßenseite gegenüber gesellt. „Der Kaufvertrag mit den Eigentümern ist am 27. August unterzeichnet worden“, freut sich der Eigentümer des noblen Gastronomie-, Hotel- und Tagesklinikbetriebs.
Historisch betrachtet gehört auch die Lambertsmühle zu dem Ensemble. Sie war die Bannmühle des Rittersitzes. „Aber sie bleibt weiter in städtischer Hand“, sagt der Unternehmer. Dafür hat Lammert aber viel Land mit erworben. Über 50 Hektar, ein Areal, das bis Oberlandscheid reicht. „Ich bin kürzlich einmal rundherum gewandert. Über eine Stunde habe ich gebraucht.“ Keine Frage: Der 76-Jährige ist stolz auf seinen jüngsten Deal.
Lammert: Die Vergrößerung
ist wirtschaftlich notwendig
Aber Kurt Lammert wäre nicht Kurt Lammert, wenn er mit dem aktuellen Erwerb nicht längst weitere Pläne verknüpft hätte. „Natürlich verbinde ich mit dem Kauf auch wirtschaftliche Interessen“, sagt er. „Wir müssen uns vergrößern, weil wir schon seit geraumer Zeit feststellen, dass wir nicht mehr alle Aufträge bedienen können“, sagt der Investor. So habe er kürzlich der Firma Adidas absagen müssen, die auf der Suche nach Schulungs- und Übernachtungsräumen gewesen sei. „Wir helfen dann natürlich mit dem Verweis auf Hotels auch in Burscheid weiter.“ Sinnvoller sei es aber, dass die Mitarbeiter auch abends und nachts unter einem Dach auf Gut Landscheid bleiben könnten. Sieben Jahre nach der Eröffnung des Betriebs habe das Haus nun die Möglichkeit, sich weiter zu entwickeln.
Und genau das ist der Plan von Lammert. Auf der anderen Straßenseite gegenüber den Tagungs- und Büroräumen von Landscheid soll ein Hotel entstehen. Heute erwartet der Eigentümer des historischen Ensembles einen Architekten, mit dem er Näheres besprechen möchte. Doch im Gespräch gestern mit dem Bergischen Volksboten schilderte er schon mal, was ihm vorschwebt. „Ich möchte das Gebäude auf Stelzen bauen.“ Und das nicht nur aus optisch anspruchsvollen Gründen, sondern auch zum Schutz vor möglichem Hochwasser. Geplant ist auch ein Übergang - eine Art Sky-Walk - in der Luft womöglich durch eine Glaskonstruktion vom alten zum dann neuen Gebäude. Eine Bauanfrage habe Lammert schon eingereicht. „Sie wird im Moment positiv begleitet“, freut er sich über die ersten zustimmenden Signale der Behörde.
20 bis 30 Zimmer zur Übernachtung und für weitere Büros soll das zweistöckige Gebäude bekommen. Kurt Lammert will dafür einen Betrag in Höhe von mindestens drei Millionen Euro anpacken. Eine Investition, die sich auch auf dem Arbeitsmarkt niederschlagen soll: 20 bis 30 neue Jobs sollen geschaffen werden.
Ziegen und Esel soll
es auch weiter geben
Da die ehemaligen Eigentümer Ziegen, Esel, Hühner und Schafe gehalten haben, und das zum Landschaftsbild gehört, will Lammert daran anknüpfen. „Wir wollen das erhalten“, sagt er und stellt sich eine Kooperation mit Burscheider Landwirten vor. Auch das ist freilich nicht ganz uneigennützig: Die Scheune direkt daneben soll beispielsweise zu einem Gebäude mit Seminarräumen umgebaut werden. Die Teilnehmer könnten dann auf die pure Natur blicken - und ganz entspannt neue Materie aufnehmen. Auch in das Wohngebäude sollen Seminar- und Verwaltungsräume einziehen. Lammert: „Ich hoffe, dass alles Ende 2019 fertig ist.“