Handball LTV läuft in Unterzahl zur Hochform auf

Leichlingen. · 3. Liga Leichlinger drehen Spiel in Langenfeld nach Rückstand und gewinnen mit 32:26.

LTV-Trainer Lars Hepp war privat verhindert und konnte den Sieg nur aus der Ferne genießen.

Foto: Ja/Doro Siewert

Das erste Spiel des Jahres war für die Leichlinger Drittligahandballer gleich ein packendes Derby.  In Abwesenheit des privat verhinderten Cheftrainers Lars Hepp siegte der LTV in einer turbulenten und abwechslungsreichen Partie nach hartem Kampf mit 32:26 (14:13) bei der SG Langenfeld, die sich mit allem, was sie zu bieten hatte, gegen den drohenden Abstieg stemmte.

Am Ende fiel der Sieg für die Gäste etwas zu hoch und auch etwas zu teuer aus, denn in der Schlussphase verletzte sich Spielmacher Valdas Novickis schwer. Der bis dahin stark spielende Regisseur zog sich einen Achillessehnenriss zu und wird in dieser Saison nicht mehr zum Einsatz kommen.

Bereits vor dem Anpfiff musste der LTV einige Absagen verkraften. Henning Padeken (Mandelentzündung), Mike Schulz (Grippe), Kris Zulauf (Faserriss), Bastian Munkel (Schambeinentzündung) und Tim Menzlaff (Hüftverletzung) fehlten. Glücklicherweise war der LTV in der Winterpause auf dem Transfermarkt aktiv und so standen mit Christoph Gelbke und Tim Lindner zwei Neuzugänge direkt in der Startsieben. Auch der dritte Neue, Vibulan Sivanathan, feierte in der Folge sein Debüt.

Interimstrainer Björn Aust startete trotz der Ausfälle der etatmäßigen Innenblockspieler Zulauf, Menzlaff und Padeken mit einer 6:0-Abwehr. In der ersten Halbzeit war zwischen dem Tabellendritten und dem Tabellenfünfzehnten kein Leistungsunterschied zu erkennen. Die Pause tat dem Favoriten nicht gut, aus der knappen 14:13-Führung  wurde ein 14:16-Rückstand (33.), der sogar bis auf 17:21 (42.) anwuchs. Aust nahm eine Auszeit und im Anschluss bewiesen die Leichlinger Moral: In einer vier Minuten langen Unterzahl gelang ein 3:0-Lauf zum 20:21-Anschluss. Wenig später gleich Novickis zum 23:23 aus und Maik Schneider und Gelbke sorgten für eine 25:23-Führung.

Der LTV legte in
doppelter Unterzahl nach

Dann überschlugen sich die Ereignisse. Mit Rachow sah auch der letzte etatmäßige Innenblockspieler nach der dritten Zeitstrafe Rot. Den fälligen Langenfelder Siebenmeter parierte der bärenstarke Stecken und der LTV legte – nun sogar in doppelter Unterzahl – zum 26:23 nach (51.). Zwei Minuten später hatten sich die Pirates beim 28:24 erstmals einen Vier-Tore-Vorsprung erkämpft. Und auch von der schweren Verletzung von Novickis ließ sich der Gast aus Leichlingen nicht mehr bremsen.

„Ich bin stolz auf die Mannschaft. Sie hat trotz der schwierigen Umstände eine überragende Einstellung gezeigt und verdient gewonnen“, bejubelte Pirates-Co-Trainer Björn Aust den Sieg, der angesichts der überraschenden Niederlagen der HSG Krefeld und der SGSH Dragons noch zusätzlich an Wert gewann.

LTV: Stecken, Ferne; Novickis (6), Kreckler (6/6), Schneider (5), Gelbke (5), Aust-Herde (4), Rachow (3), Kübler (2), Lindner (1), Sivanathan