Mobile Ölsperren sollen das Schlimmste verhindern
Training der Solinger Feuerwehr und Stadtwerke für Ölunfall erfolgreich.
Burscheid/Solingen. Das Szenario, das am Samstag an der Sengbachtalsperre von den Stadtwerken und der Feuerwehr der Stadt Solingen simuliert wurde, hätte die Solinger Wasserversorgung auf Wochen hinaus beeinträchtigen können. Ein Ölunfall mitten im Wald am Brucher Mühlenbach direkt unter der Autobahnbrücke zwischen Wermelskirchen und Burscheid wurde mit Sägemehl nachgestellt.
Zum Auffangen der Sägespäne setzten die Feuerwehr am Einlauf des Baches — einer der fünf Zuflüsse in die Talsperre — in die Vorsperre sowie auf dem Gewässer der Vorsperre zwei mobile Ölsperren. „Wir erhielten um 10.15 Uhr den Alarm und hatten bereits um 11.30 Uhr beide Sperren gesetzt“, erläuterte Feuer-Pressesprecher Götz Hommen das erfolgreiche Ergebnis des Einsatzes. „Dabei kam es uns nicht auf Geschwindigkeit an“, fügte Feuerwehrchef Frank-Michael Fischer als Einsatzleiter hinzu, „wir wollten nur das entsprechende Handling mit den Materialien erlernen, die die Stadtwerke mit ihrem Ölalarmanhänger und der entsprechenden Ausrüstung am Wasserwerk Glüder bereithalten.“
Ausgangspunkt der Übung war ein tatsächlicher Ölunfall mit Waldarbeitern am 5. November 2013. Otmar Müller, stellvertretender Leiter der Solinger Feuerwehr, war damals Einsatzleiter: „Nach einem sechsstündigen Großeinsatz mit 70 Feuerwehrleuten war die Gefahr gebannt, dass der Treibstoff die Vorsperre erreichte.“
Er stellt sich ein noch schlimmeres Ereignis vor: „Was ist, wenn bei einem Unfall auf der Autobahnbrücke ein Tanklastzug in den Bach fällt und Chemikalien oder Öl in die Talsperre laufen?“
Die Stadtwerke haben daher vorgesorgt. Talsperrenmeister Roland Sorgenicht überwacht von Glüder aus den Zustand des Wassers. Er ist ebenso wie Norbert Kellner, Abteilungsleiter der Wasserwerke, mit dem Ablauf des Trainings zufrieden: „Wir veranstalten regelmäßig Übungen mit der Feuerwehr, auch an der Talsperrenmauer.“
Am Samstag waren 50 Mitarbeiter verschiedener Feuerwachen neben den Stadtwerkern vor Ort. 30 weitere Experten beobachteten den Einsatz, der nicht nur dazu diente, das Material zu testen, sondern auch, die Zuwegungen zur Talsperre gut zu kennen. Beobachter Torsten Dunkel: „Ich war überrascht, wie ruhig und zügig die Sperren aufgebaut wurden.“ Immerhin dauerte es nur eine halbe Stunde, bis die orange leuchtenden Sperren gesetzt waren.