Neuer Trainer für die Elfen

Robert Nijdam trainiert die Bayer-Handballerinnen ab der kommenden Saison und löst Renate Wolf ab.

Foto: Werkselfen

Leverkusen. Die Bundesliga-Handballdamen des TSV Bayer 04 Leverkusen werden mit einem neuen Bundesliga Cheftrainer in die Saison 2018/19 gehen. Der Niederländer Robert Nijdam wird neuer Coach der Werkselfen und tritt somit in die Fußstapfen von Renate Wolf, die jedoch weiterhin als Geschäftsführerin der Handballabteilung im TSV Bayer 04 die Geschicke leiten wird.

„Ich brauche einfach mehr Zeit für mich. Die Doppelfunktion als Trainerin und Geschäftsführerin der Handballabteilung bringt einen enormen Aufwand mit sich. Man nimmt vieles mit nach Hause, und trotzdem bleibt genau so viel liegen. Zudem möchte ich auch noch andere Dinge des Lebens genießen, so lange ich noch fit bin“, erklärt Wolf, deren Entscheidung, sich nur noch auf die Geschäftsführung konzentrieren zu wollen, seit Anfang Januar reifte.

EHF-Coach Robert Nijdam, ist aktuell noch Leiter der erfolgreichen niederländischen Handball-Akademie Papendal in Arnheim, in der im Laufe der letzten Jahre nahezu alle Spielerinnen ausgebildet wurden, mit denen die Niederlande in 2015 Vize-Weltmeister, in 2016 Vize-Europameister und bei der WM 2017 Dritter wurde.

Der 46-Jährige war selbst ein erfolgreicher Handballer, trug 152 Mal das Trikot der niederländischen Auswahl, war in 2005 Hollands Handballer des Jahres und hat in der Bundesliga für den TuS Nettelstedt, den OSC Rheinhausen und die SG Solingen gespielt. Nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn trainierte Nijdam unter anderem die belgische Frauennationalmannschaft, den Schweizer Erstligisten GC Amicitia Zürich und Sporting Neerpelt-Lommel in Belgien, ehe er seit Oktober 2014 Hauptverantwortlicher für die niederländischen Juniorinnen ist.

Nijdam kennt Renate Wolf und Jutta Ehrmann-Wolf nicht erst seit ein paar Wochen. “Ich habe ihn bei meinem ersten Besuch der Akademie in Papendal vor ein paar Jahren kennengelernt. Seit dem gab es immer zwischendurch Kontakt und Austausch”, verrät Wolf, für die Nijdam bei der Suche nach ihrem Nachfolger die erste Wahl war: “Deshalb bin ich auch sehr froh, dass er zugesagt hat. Er passt genau in unser Anforderungsprofil, ist erfahren, als Spieler und als Trainer, ist extrem fachkompetent und kann sehr gut mit jungen Spielerinnen arbeiten. Zudem vertritt er genau unsere Philosophie als Ausbildungsverein.”

Nijdam begibt sich mit seinem neuen Job keineswegs auf unbekanntes Terrain. Renate und Jutta kenne ich schon lange, auch der Verein und die logistischen Begebenheiten sind mir bekannt. Wir haben mit der U20-Auswahl auch schon zweimal in Leverkusen gespielt, und Annefleur Bruggeman, die ich in der Akademie mit ausgebildet habe, spielt bei den Elfen. Darüber hinaus kenne ich mich auch im deutschen Frauenhandball sehr gut aus, viele unserer Spielerinnen sind und waren ja in der Bundesliga aktiv, und somit habe ich immer auch über den Tellerrand hinaus geschaut.” Auch Abteilungsleiter Andreas Thiel kennt Nijdam seit seiner aktiven Zeit als Spieler, darüber hinaus haben sie vor einigen Jahren gemeinsam die Trainerlizenz erworben.

Mit dem Erreichen der anstehenden EM-Endrunde, in die seine U20 als Mitfavorit starten wird, sieht er das zumindest vorläufige Ende seiner Mission dort gekommen: “Vier Jahre lang hatte ich dieses Team aufgebaut, dessen Entwicklung mitgeprägt. Und natürlich stellte sich mir schon vor Monaten die Frage, wie der nächste Schritt in meiner persönlichen Entwicklung als Coach und auch als Mensch aussehen könnte. Da passte die Anfrage aus Leverkusen sehr gut hinein.” Auf seine anstehende Tätigkeit bei den Werkselfen freut sich der studierte Psychologe und Sportwissenschaftler sehr: “Ich werde mit einer jungen, sehr talentierten Mannschaft und einem erfahrenen, kompetenten Umfeld arbeiten. Das Gesamtpaket ist einfach klasse.”