Opladener Fußgängerzone wird neu gestaltet
Nach Karneval starten die Bauarbeiten im Stadtteil. Insgesamt werden dort 15,1 Millionen Euro in 15 Bauprojekte investiert.
Leverkusen. Nach Karneval geht es los: Der erste Spatenstich für den Umbau der Fußgängerzone wird voraussichtlich noch im Februar gesetzt. Damit wird weiter augenfällig, dass sich in Opladen im Zusammenhang mit der rasanten Entwicklung der Neuen Bahnstadt einiges tut. Während dort die Gütergleise verlegt sind und gerade das Baufeld für Westseite und Europa-Allee freigemacht wird, sollen auch die gewachsenen Strukturen im Rahmen des Stadtteilentwicklungskonzepts attraktiver und zeitgemäßer werden.
Dessen Maßnahmen können dank finanzieller Förderung des Landes in den kommenden Jahren umgesetzt werden. „Der Stadt Leverkusen ist es gelungen, dass die Gesamtkosten von rund 15,1 Millionen Euro zu 80 Prozent durch Fördermittel aus der Städtebauförderung finanziert werden“, sagt Baudezernentin Andrea Deppe. „Eingesetzt werden die Mittel für die großen baulichen Maßnahmen, also die Umgestaltung der Fußgängerzone und den Umbau der Schule Im Hederichsfeld, vielfältige Beratungs- und Kommunikationsangebote sowie die Erarbeitung von Gutachten und Konzepten, die konkrete Instrumente zur positiven künftigen Entwicklung Opladens beinhalten.“
Insgesamt 15 Projekte des Stadtteilentwicklungskonzepts waren als förderfähig eingestuft worden. Gefördert werden baulich-gestalterische Projekte, Projekte zur Stärkung des Einzelhandels- und Gastronomiestandorts, sowie ein Stadteilmanagement und ein niederschwelliges Beratungsangebot vor Ort, der Opladener Laden. So gut wie alle Maßnahmen befinden sich derzeit in der Realisierung oder sind bereits verwirklicht.
Ein zentrales Projekt ist die Aufwertung der in die Jahre gekommenen Fußgängerzone. Die Neugestaltung soll die Aufenthaltsqualität in der Fußgängerzone deutlich erhöhen und wieder vermehrt Besucher anlocken. Diese Aufwertung soll zu Neuansiedlungen und Investitionen der Eigentümer in ihre Immobilie motivieren - mit dem Ziel der Schaffung eines modernen und attraktiven Einzelhandels- und Gastronomieangebots. So soll schließlich eine Aufwertung des gesamten Zentrums erreicht werden.
Die Umgestaltung der Fußgängerzone startet am östlichen Ende der Bahnhofstraße in Höhe Busbahnhof. Die Baustelle wird Abschnitt für Abschnitt zunächst in der Bahnhofstraße fertiggestellt. Dafür werden nach derzeitigem Stand rund vier Monate anberaumt. Danach wandert die Baustelle in die Kölner Straße und geht von der Aloysiuskapelle aus weiter. Im November, also vor der Eröffnung des Weihnachtsmarktes, sollen die Bauarbeiten beendet sein.
In beiden Straßen wird ein neugestalteter Funktionsbereich aus einem hochwertigen Betonpflaster hergestellt, der in der Farbgebung und im Format mit dem vorhandenen roten Klinker kontrastiert. Auf diesem „Nutzungsband“ werden alle neuen Ausstattungselemente wie Lichtstelen, Bänke, Abfallbehälter, Fahrradabstellbügel und Spielgeräte installiert. Dort werden auch neue standortgerechte Bäume gepflanzt.
Besondere Gestaltungselemente kommen auf der Bahnhofstraße hinzu: Ein Fontänenfeld und ein Spielelement, das das Logo der Stadtentwicklung Opladen aufgreift. Es ist außerdem vorgesehen, in der Goethestraße neue Bänke und Lichtstelen anzubringen.
Im Vorfeld der baulichen Umgestaltung, also im Januar, werden mit Ausnahme der Platanen auf der Höhe Aloysiuskapelle alle Bäume in der Kölner Straße und Bahnhofstraße gefällt. Die gleiche Anzahl an Bäumen, nämlich 18, wird neu gepflanzt. Die Kosten für die Umgestaltung belaufen sich auf rund 1,18 Mio. Euro. Das Land NRW beteiligt sich daran mit rund 950 000 Euro.
Für eine fundierte Beratung der Opladener Geschäftsinhaber steht seit Mitte des Jahres 2017 ein Gutachten zum Einkaufs- und Gastronomiestandort Opladen zur Verfügung. Dafür haben sich das Planungsbüro Stadt + Handel aus Dortmund und das Büro Standortentwicklung Neufeld aus Bochum im Stadtteil umgesehen, haben sich jedes Ladenlokal angeschaut und bewertet: Wer ist gut positioniert, wer sollte modernisieren, sein Sortiment oder seine Warenpräsentation verändern? Wo machen Vergrößerungen von Ladenlokalen Sinn und wo müssen Laufbeziehungen hergestellt werden? Die Gutachter beschränkten sich dabei nicht nur auf die Fußgängerzone, sondern betrachteten auch die Seitenstraßen bis in die Neustadt von Opladen.
Sie schlagen in ihrem Gutachten für jedes Quartier Maßnahmen zur Entwicklungsoptimierung vor. Händler und Gastronomen können ihre „Beurteilung“ nach Terminvereinbarung mit dem Stadtteilmanagement oder der Wirtschaftsförderung Leverkusen (WfL) einsehen. Es wurden bereits mehr als ein Dutzend Gespräche mit Akteuren zu dem Gutachten geführt. Ab 2018 wird außerdem ein Quartiers-architekt alle investitionswilligen Händler, Gastronomen und Eigentümer zu Möglichkeiten einer Neugestaltung des Ladenlokals oder Fassadengestaltung der Immobilie beraten und auch die Kosten dafür abschätzen. Interessierte Ladeninhaber und Hauseigentümer können sich für diese Beratung ebenfalls beim Stadtteilmanagement oder bei der Wirtschaftsförderung anmelden.
Des Weiteren wurden im vergangenen Jahr von Wirtschaftsförderung und Stadtteilmanagement zahlreiche Gespräche mit Einzelhändlern, Gewerbetreibenden und Gastronomen zum Aufbau einer Kommunikations- und Organisationsstruktur geführt. Es gab Beratungen zum Aufbau von Quartiersgemeinschaften, zum Beispiel an der Birkenbergstraße, wo bereits erste Maßnahmen verabredet wurden und vorbereitet werden. Anfang des Jahres 2018 werden Stadtteilmanagement und Wirtschaftsförderung weitere Quartiersgespräche in der südlichen Kölner Straße und Neustadt zum Aufbau einer Quartiersgemeinschaft initiieren. Im Dialog mit den Gastronomen wurde ein erster Workshop durchgeführt, um Handlungsbedarfe zu identifizieren und erste Maßnahmen zu entwickeln. Dieser soll zu Beginn des neuen Jahres fortgeführt wird. Das alles geschieht im Dialog mit der Aktionsgemeinschaft Opladen (AGO). Ein erfreuliches Zwischenfazit kann gezogen werden, denn mehrere Gewerbetreibende haben bereits angekündigt, in ihr Ladenlokal bzw. Immobilie zu investieren.
Ein weiteres Ergebnis dieser Dialogarbeit ist die Weiterentwicklung des Weihnachtsmarkts. Anregungen und Ideen wurden konstruktiv aufgenommen, so wurden beispielsweise die Rückseiten der Weihnachtshütten vom Atelier Voeste neugestaltet. Viele helfende Hände brachten die zum Teil selbstgebastelte Dekoration an den 50 Weihnachtsbäumen an, ein Feuerkorb sorgt für wohlige Atmosphäre. Neue und bewährte Konzepte in den Hütten sorgten für ein vielfältiges Angebot zum 40. Bergischen Dorf in Opladen.