Seelsorgebereich: Leitungsfrage noch ungeklärt
Ab Januar greift die Neuordnung des Erzbistums. Aber wer dann das Sagen hat, weiß niemand.
Burscheid. Die Leitungsfrage des künftigen katholischen Seelsorgebereichs Burscheid/Odenthal/Altenberg ist weiter offen. Und es bedurfte keiner größeren Sensibilität, um den gestrigen Ausführungen des Kreisdechanten Klaus Anders zu entnehmen: Einfach wird die Entscheidung auch nicht werden. Gleichwohl drängt sie.
Anders hatte nach Burscheid eingeladen, um für den gesamten Kreis noch einmal zu erläutern, was sich ab Januar durch die Reduzierung der Seelsorgebereiche im Bistum von derzeit 221 auf dann nur noch 180 ändert. "Wir drei haben wenig Ahnung", umschrieb er die Entscheidungsfindung des Erzbistums zwischen ihm selbst als Pfarrer von Odenthal, Johannes Börsch (Altenberg) und Markus Höyng (Burscheid).
Seitens des Bistums seien auch bisher keine Kriterien genannt worden, nach denen die Auswahl erfolgen solle. Zum 1. Januar wird einer des pastoralen Trios zunächst für ein Jahr befristet als "Projektleiter" die Leitung des neuen Seelsorgebereichs übernehmen; zum 1. Januar 2009 erfolgt dann die endgültige Ernennung. In Kürze sollen die drei Pfarrer von der Kölner Personalabteilung zum Gespräch gebeten werden.
Die Gleichberechtigung von Pfarrern innerhalb eines Seelsorgebereichs, so Anders, habe in der Vergangenheit "zu vielen Reibungsverlusten geführt, denn nicht alle Priester haben das gleiche Kirchenbild". Wohin die Uneinigkeit führen kann, zeigt das Beispiel Lerbach/Strunde: Beide Priester strebten die Leitung an; am Ende wurden beide versetzt.
Die Zusammenlegung von Odenthal/Altenberg mit Burscheid ist eine der gravierendsten Auswirkungen im Kreisgebiet. In dem Zuge wird wie berichtet Bechen dem Bereich Kürten zugeschlagen. Außerdem werden noch in Overath zwei Seelsorgebereiche zu einem verschmelzen.
Unverändert bleibt hingegen die Situation in Leichlingen (mit Witzhelden), Wermelskirchen (mit Dabringhausen), Bergisch Gladbach-Mitte, Lerbach/Strunde, Bensberg/Moitzfeld, Refrath/Frankenforst, Bergisch Gladbach-West und Rösrath.
Es gehe "um eine Konzentration der Kräfte", begründete der Kreisdechant die Maßnahmen, die eine Reaktion auf den wachsenden Priestermangel in Verbindung mit massiver Überalterung sind. "Damit haben wir eine Lösung gefunden, bei der es keine Verlierer gibt." Die Odenthaler, so Anders, freuten sich auf die Zusammenarbeit mit Burscheid. Erste Kontakte der Pfarrgemeinderäte hat es bereits gegeben.
Die Entscheidung, ob es zu einer Fusion der Gemeinden oder zu einer Pfarreiengemeinschaft kommen soll, muss bis Mitte 2008 getroffen werden - übrigens in allen, auch den bisher schon bestehenden Seelsorgebereichen. Im Herbst 2009 wird dann pro Bereich nur noch ein gemeinsamer Pfarrgemeinderat gewählt.