Stadt im Dialog mit Schifffahrt

Akteure suchen nach Lösungen für die Probleme an den linksrheinischen Anlegestellen.

Foto: Stephan Eppinger

Köln. Auf Einladung der Stadt kamen jetzt Vertreter der Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK), der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) und des Verkehrsministeriums NRW sowie verschiedene Interessensverbände der Rheinschifffahrt sowie Vertreter der Politik im Rathaus zusammen, um über die Zukunft der linksrheinischen Anlegestellen zu diskutieren. Die Konferenz war der Auftakt für weitere gemeinsame Gespräche, in deren Rahmen mit allen Akteuren die Problematik der aktuell fehlenden Anlegestellen im Bereich des Rheinauhafens gelöst werden soll. Auch die Situation an anderen Uferbereichen wird kritisch untersucht.

Darüber hinaus gilt es, ein nachhaltiges und funktionsfähiges Logistikkonzept für das linksrheinische Rheinufer zu schaffen. Im Einzelnen betrachtet wurden die Anlege- beziehungsweise Anliefersituation auf den Abschnitten Bastei bis Hohenzollernbrücke, Hohenzollernbrücke bis Deutzer Brücke und Deutzer Brücke bis Malakoffturm sowie im Rheinauhafen.

Zentraler Anlass der Konferenz war das durch die HGK als Eigentümerin ausgesprochene Festmachverbot entlang der alten Kaimauer im Rheinauhafen. Dort liegende Binnen-schiffe hatten im Dezember 2017 und Januar 2018 die Festmachvorrichtungen aus der Mauer gerissen. Daher gilt seit dem 6. Februar für den 1,4 Kilometer langen Abschnitt zwischen Severinsbrücke und der Autoabsetzanlage Höhe Südbrücke ein Festmachverbot für Binnenschiffe. Für die Binnenschifffahrt, für die am Rhein ohnehin nur wenige Liegeplätze zur Verfügung stehen, bedeutet dies eine weitere Einschränkung. Im Rahmen der Konferenz wurden Lösungsvorschläge konkretisiert und gemeinsam diskutiert.

Die Probleme werden durch die Installation von Dalben entlang der Kaimauer an der Außenseite des Rheinauhafens gelöst, die als Festmachmöglichkeit für die Schiffe dienen sollen. Gleichzeitig muss die Möglichkeit des Landganges geschaffen werden. Derzeit werden gemeinsam mit der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes und der HGK unterschiedliche Konstruktionsmodelle und Gestaltungen der für den Landgang erforderlichen Konstruktion sowie für die Dalbenlösung erarbeitet.

Da die Kaimauer in absehbarer Zeit wieder in das Eigentum der Stadt übergehen soll, werden HGK, WSV und Stadt eine gemeinsame Lösung erarbeiten. Für die Stadt ist in diesem Zusammenhang überdies eine anwohnerverträgliche Lösung von besonderer Bedeutung. Diesem Anspruch kommt eine zum 1. Juni in Kraft getretene Änderung der Rheinschifffahrts-Polizeiverordnung entgegen, nach der die Schiffer künftig verpflichtet werden können, die vorhandenen Landstromanschlüsse zur Energieversorgung zu nutzen.

Ein weiterer zentraler Diskussionspunkt war die Logistik-Situation in der Altstadt zwischen Fischmarkt und Deutzer Brücke. Die 235 Meter lange und fünf Meter über den Rhein hinausragende Kragplatte, die an den unter dem Rheingarten liegenden Autotunnel anschließt, ist sanierungsbedürftig. Wie umfangreich die Sanierung sein muss wird derzeit ermittelt. Ein Baubeschluss für die Sanierung der Kragplatte soll bis Ende 2019 vorliegen. 2020 soll nach der derzeitigen Planung mit den Sanierungsarbeiten begonnen werden. Es wird mit einer Bauzeit von anderthalb bis zwei Jahren gerechnet.

In einem ersten Schritt hatte die Stadt die Zufahrtsbeschränkung für diesen Bereich von ursprünglich 16 Tonnen auf vier Tonnen heruntergesetzt und dies entsprechend beschildert. Da dies jedoch nicht den gewünschten Erfolg gebracht hatte, wird dieser Zufahrtsbereich nun kurzfristig abgepollert. Über den Abschnitt hinaus wird auch die Zufahrt auf die Uferpromenade in Höhe des Malakoffturms und in Höhe des Heumarkts abgepollert, da sich andernfalls Anlieferfahrzeuge festfahren würden, weil sie über die Markmannsgasse nicht mehr abfahren können.

Damit die Anlieferung für die Personenschiffe gewährleistet bleibt, werden im Abschnitt von Deutzer Brücke bis Malakoffturm auf der rechten Fahrbahn der Straße Am Leystapel drei teils temporäre Ladezonen eingerichtet. Auch hier sucht die Stadt den Au-tausch mit den beteiligten Unternehmen, um auch vor einer geplanten Umgestatung der Rheinuferpromenade zwischen Rheinauhafen und Deutzer Brücke ab 2020 ein Logistikkonzept auf den Weg zu bringen, das auch langfristig für alle Beteiligten funktioniert.