Stadt nutzt Ferien für Schulsanierung

Handwerker bringen die Klassenräume und WC-Anlagen in der unterrichtsfreien Zeit auf Hochglanz. Die Verwaltung greift dafür auf Fördermittel zurück.

Burscheid. Es ist die Gelegenheit: Wenn Kinder und Lehrer Ferien machen und die Schulgebäude im Stadtgebiet somit verwaist sind, dann rücken in den Burscheider Grundschulen die Handwerker an. Jedes Jahr wird im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten der Stadt Burscheid in den Klassenräumen gearbeitet, um einen Sanierungsstau schon in seinen Anfängen zu verhindern. Dieses Jahr hilft eine Finanzspritze weiter: Die Verwaltung nutzt Mittel des Landesförderprogramms „Gute Schule 2020“. Insgesamt stehen für Schulsanierungsmaßnahmen aus dem Programm für den Förderzeitraum von drei Jahren, 2017 bis 2020, rund 700 000 Euro zur Verfügung. In 2017 wurden von dieser Summe bereits rund 160 000 Euro „verbaut“, wie Stadtsprecherin Renate Bergfelder-Weiss mitteilt.

Foto: Stadt Burscheid, I. Kretschmer

Derzeit erhalten drei Klassenräume in der Ernst-Moritz-Arndt-Schule in Hilgen einen frischen Wandanstrich sowie neue Bodenbeläge. Darüber hinaus wird die Beleuchtung modernisiert und die Klassenräume mit LED ausgestattet. Auch die vorhandenen alten Waschtische werden durch neue ersetzt. In gleichem Maße saniert werden vier Klassenräume in der Montanusschule und zwei Klassenräume in der Grundschule Dierath.

Bedacht werden grundsätzlich städtische Einrichtungen. Bei der Johannes-Löh-Gesamtschule gab es aber eine Ausnahme. Das städtische Gebäude der ehemaligen Friedrich-Goetze-Hauptschule wird im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung von der Evangelischen Landeskirche im Rheinland für schulische Zwecke weiter genutzt. Die Landeskirche ist seit vier Jahren Träger der Johannes-Löh-Gesamtschule in Burscheid, die zum Schuljahr 2014/2015 an den Start gegangen ist. Da ein Physikraum in der ehemaligen Hauptschule nicht mehr genutzt wird, hat die Stadtverwaltung entschieden, diesen mit eigenen Mitteln in einen Musikraum umbauen lassen. Die Bodenleitungen wurden entsprechend aufgetrennt und verschlossen, die Inseltische entfernt und die Wände gestrichen.

Eine Besonderheit ziert jetzt den neuen Musikraum: Aus den vorhandenen 20 cm hohen Metall-Buchstaben des Schriftzuges „Friedrich-Goetze-Hauptschule“ ist vom Projektleiter des städtischen Hochbauamtes, Ivo Kretschmer, das Kunstwort „audiophil“ kreiert worden. „Damit soll die Freude am guten Klang zum Ausdruck gebracht und eine hohe Qualität der Musikwiedergabe angestrebt und geschätzt werden“, erläutert der Projektleiter seine Idee für den neuen Musikraum. „Die Buchstaben einfach wegzuwerfen, wäre einfach zu schade gewesen.“

Eine Reihe von Sanierungsarbeiten wurden 2017 beziehungsweise Anfang 2018 bereits abgeschlossen. Im ersten Obergeschoss der Offenen Ganztagsschule (OGS) an der Montanusschule sind beispielsweise die WC-Anlagen erneuert worden. So erhielten die Toilettenräume nicht nur neue Wand- und Bodenfliesen, sondern auch neue Sanitäreinrichtungen und energiesparendes LED-Licht. Die Außenwände wurden mit unterschiedlichen Farben neu gestrichen — „kosmosblau“ gab es für die Jungen- und „saharabraun“ für die Mädchentoiletten.

Die veraltete WC-Anlage im Pädagogischen Zentrum der Montanusschule ist Anfang März 2018 umfassend saniert und in den Osterferien fertiggestellt worden. „Um den Bedürfnissen von Erwachsenen und Schülern gleichermaßen gerecht zu werden, wurden Sanitäreinrichtungen in zwei unterschiedlichen Höhen eingebaut“, berichtet Renate Bergfelder-Weiss. Neue Trennwände, ein neuer Anstrich in einem Mint-Ton, helle Fliesen sowie eine moderne Beleuchtung werten die in die Jahre gekommene Toilettenanlage jetzt auf. Auch an einen Warmwasseranschluss und Strom für den Reinigungsdienst wurde bei der Sanierung gedacht.