Chancen auf Einzelzimmer in NRW-Pflegeheimen steigen
Düsseldorf (dpa/lnw) - Für Menschen in nordrhein-westfälischen Pflegeheimen steigen die Chancen auf Einzelzimmer: Landesweit gilt seit Mittwoch die gesetzliche Einzelzimmerquote von 80 Prozent, wie das NRW-Gesundheitsministerium mitteilte.
Außerdem müssen ausreichend Bäder vorhanden sein. „Pflegebedürftige Menschen haben wie alle anderen auch selbstverständlich einen Anspruch auf ausreichende Privatsphäre“, hatte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) gesagt.
Insgesamt haben laut Ministerium 506 von 2162 vollstationären Einrichtungen in NRW diese Auflagen nicht erfüllt. Das ist fast jedes vierte Heim. Damit dürfen 5559 frei werdende Plätze in 399 betroffenen Einrichtungen nicht wieder belegt werden. Aber kein Pflegebedürftiger, der jetzt im Heim lebe, müsse um seinen Platz fürchten, hatte Laumann festgestellt.
Für ein Einzelzimmer müssten Bewohner mit Mehrkosten von durchschnittlich 34 Euro rechnen, teilte die NRW-Verbraucherzentrale mit. In Neubauten falle der Zuschlag weg, weil es dort künftig nur noch Einzelzimmer geben werde.
Ausgenommen von der Einzelzimmer-Quote sind vorübergehende Plätze für die Kurzzeitpflege: Heime können in einer dreijährigen Übergangszeit überzählige Doppelzimmer für die Kurzzeitpflege nutzen. Außerdem bekommen 76 Heime eine weitere fünfjährige Frist für Umbauten, weil sie auf eine Förderung durch das Pflegewohngeld verzichten.