Linkes Portal „Cop-Map“ für Wuppertal und Düsseldorf - Polizei-Einsätze in Echtzeit

Wuppertal · In Berlin ist ein Internet-Portal, auf dem vor Polizisten gewarnt werden soll, auf Unverständnis und Kritik gestoßen. Auch in Wuppertal und Düsseldorf wurden bereits erste Standorte eingetragen.

Symbolbild

Foto: dpa/Bernd Wüstneck

Der CDU-Fraktionschef im Abgeordnetenhaus, Burkard Dregger, sprach am Mittwoch von einem „Hassportal“, das sich weder mit Kunst noch Satire rechtfertigen lasse. Polizisten würden als Feinde der Demokratie diffamiert, was „widerlich und abstoßend“ sei. Chaoten und Verbrechern werde in die Hände gespielt, weil sie in Echtzeit erfahren könnten, wo sich gerade Einsatzkräfte aufhalten.

Was ist Cop Map und was wollen die Initiatoren bewirken?

Auf der „Cop Map“ kann unter dem Stichwort „Achtung, hier droht Gefahr“ gemeldet werden, wo gerade ein Streifenwagen anrückt oder ob Zivilpolizisten in der Nähe unterwegs sind. Dies ist dann auf einem Stadtplan zu sehen. Die Aktion stammt von dem selbst ernannten Kollektiv „Peng“.

Aufbauend auf einem Jahre zuvor gestarteten Projekt „Surveillance under Surveillance“ können nun nicht nur Überwachungskamers markiert werden sondern auch konkrete Einsätze der Beamten.

Dem Kollektiv geht es offenbar unter anderem darum gegen „Radical Profiling“ vorzugehen. Menschen mit dunkler Hautfarbe oder Journalisten würden häufiger von der Polizei kontrolliert oder gar Opfer von Polizeigewalt, heißt es bei Cop Map.

Weiter schreibt das Kollektiv: „Polizei - kein Freund, sondern Gefährder“. Die Polizei sei eine willkürliche und gewalttätige Institution vor der es sich zu schützen gelte.

Laut eigener Darstellung wurden zahlreiche Aktionen initiiert, darunter auch die Aufforderung, in Supermärkten zu stehlen und direkt bei Gewerkschaften der Produzenten zu bezahlen. Zum erweiterten Netzwerk sollen mehr als 100 Menschen aus Wissenschaft, Medien, Politik, Kunst, Handwerk und Verwaltung gehören.

Die Gewerkschaft der Hauptstadt-Polizei äußerte sich besorgt. Kollegen würden unter Generalverdacht gestellt, sagte Sprecher Benjamin Jendro. Es sei gefährlich, wenn auf diese Weise Straftäter gewarnt würden. „Das Ganze ist nicht kontrollierbar.“

Cop Map jetzt auch in Wuppertal und Düsseldorf

Bei der Aktualität der Karte kommt es stark auf die jeweilige Stadt an und in welchem Umfang partizipiert wird. In Berlin beispielsweise ist die Karte erstaunlich aktuell. Dort können Polizeieinsätze in Echtzeit verfolgt werden.

Cop Map: https://www.cop-map.com/

Foto: Cop Map

Auch in Wuppertal und Düsseldorf sind erste Überwachungskameras eingezeichnet und vereinzelte Einsatzmeldungen eingegangen. Ob die gemachten Meldungen stimmen bleibt jedoch fraglich und kann schwer überprüft werden. Egal ob richtig oder falsch, nach zwei Stunden verschwindet die Meldung wieder von der Karte.

Cop Map sei bei der Polizei Wuppertal bisher unbekannt, teilte man auf Nachfrage unserer Redaktion mit. Grundsätzlich sei die als Protest zu wertende Aktion jedoch als rechtlich in Ordnung einzustufen. Die Aktivisten machten an dieser Stelle von ihren Grundrechten gebraucht. Die Polizei Wuppertal sei in ihrer Arbeitsweise Transparent und sehe zudem keine Gefahr die von Cop Map ausgehen könnte. Auch sei die Richtigkeit der Angaben auf Cop Map zweifelhaft und mit Vorsicht zu betrachten.

(dpa/mars)