NRW Corona bringt Baby-Boom
Meerbusch · Im ersten Halbjahr 2021 haben die Meerbuscher überdurchschnittlich viele Babys bekommen – ein Trend, der auch bundesweit auftritt.
(dsch) Im ersten Halbjahr 2021 haben die Meerbuscher auffällig mehr Kinder bekommen als im selben Zeitraum vergangener Jahre. Laut offiziellen Zahlen des Einwohnermeldeamts kamen zwischen Januar und Juli dieses Jahres 309 Kinder zur Welt, deren Eltern ihren Wohnsitz in Meerbusch haben, im Vorjahr waren es im selben Zeitraum 252 Kinder, 2019 275.
Auch in anderen Städten sowie bundesweit sind während der Corona-Pandemie die Geburtenraten gestiegen – so waren es in Düsseldorf in diesem Jahr bereits 4933 beurkundete Geburten, im Vorjahr lediglich 4489. Laut Zahlen des Statistischen Bundesamtes wurden im März 2021 bundesweit fast 66 000 Neugeborene erfasst – damit ziemlich genau neun Monate nach dem ersten Lockdown so viele wie seit 20 Jahren nicht mehr in diesem Monat. Die Statistik zeigt zudem einen zeitlichen Zusammenhang mit dem Abklingen der ersten Corona-Welle und den Lockerungen dann ab Mai 2020. Im Februar 2021 gab es einen Anstieg um sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, im März sogar um zehn Prozent.
Ein weiterer Trend ist die erhöhte Nachfrage nach ambulanten Geburten: Immer mehr junge Mütter wollen das Krankenhaus nach der Geburt möglichst schnell verlassen. In manchen Krankenhäusern der Region wurde sogar ein spezieller Kreissaal für mit Corona infizierte Schwangere eingerichtet.
Anders als in den größeren Städten im Umland gibt es in Meerbusch keine Geburtsklinik. Die Registrierung neugeborener Babys erfolgt jedoch durch das Standesamt am Geburtsort, so, dass die Kinder Meerbuscher Eltern in die Statistiken von Düsseldorf, Krefeld oder Neuss einfließen. Die Zahlen für Meerbusch ergeben sich erst aus der Meldung der neugeborenen Meerbuscher beim Bürgerbüro des Einwohnermeldeamts.
Über einen Grund für den Anstieg der Geburtenrate im Zusammenhang mit der Pandemie könne nur spekuliert werden, heißt es von der Stadt Meerbusch. Eine Theorie könnte sein, dass die Menschen in Anbetracht der aktuellen Krise den Wert der Familie mehr zu schätzen wissen als in anderen Zeiten.