Corona-Stufenplan Diese Inzidenz-Stufen gelten in den NRW-Kommunen

Düsseldorf · Keine NRW-Kommune liegt mehr über der 100er-Marke bei der Neuinfektionsrate - unter die Bundesnotbremse fallen aktuell noch sieben. Für die Ersten gelten sogar die maximal möglichen Öffnungen. Ein Überblick.

Die Corona-Neuinfektionsrate sinkt auch in Nordrhein-Westfalen weiter deutlich.

Foto: dpa/Oliver Berg

Die Corona-Neuinfektionsrate sinkt auch in Nordrhein-Westfalen weiter deutlich. Gleichzeitig wuchs am Freitag die Zahl der kreisfreien Städte und Kreise, die die Schwelle von 35 Neuinfektionen gerechnet auf 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen unterschreitet. Sie müssen voraussichtlich bald nur noch wenige Einschränkungen in Kauf nehmen. Voraussetzung: Die 35 wird an fünf aufeinander folgenden Werktagen nicht überschritten. Erleichterungen können dann frühestens ab dem übernächsten Tag wirksam werden. Diese Hürde hatten nach Angaben des Düsseldorfer Gesundheitsministeriums am Freitag aber erst Münster und der Kreis Coesfeld hinter sich gelassen.

Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete eine landesweite Sieben-Tage-Inzidenz von 44,8. Damit lag NRW - nach vielen Monaten mit höheren Werten seit Mitte Oktober - den zweiten Tag in Folge unter der 50er-Schwelle. Sie markiert in NRW die mittlere Hürde im dreistufigen Öffnungs- und Einschränkungsfahrplan.

15 der 53 Kreise und kreisfreien Städte lagen am Freitag in NRW schon unter der Inzidenz von 35 - alle anderen lagen unter 100. Die Landeshauptstadt Düsseldorf (50,8) und die größte NRW-Stadt Köln (51,8) lagen noch etwas über 50.

Auch bei einer stabilen Inzidenz von höchstens 50 gibt es bereits zahlreiche Lockerungen. Die Unterschiede zwischen den Inzidenzstufen machen sich vor allem bemerkbar bei den erlaubten Gruppengrößen und Testanforderungen draußen, im Theater, beim Sport, in der Gastronomie und in vielen anderen Bereichen.

Das sind die Inzidenz-Stufen für Düsseldorf, Krefeld und Wuppertal

Neben Münster und dem Kreis Coesfeld aus der Inzidenzstufe 1 hatten nur Soest sowie die Kreise Borken, Ennepe-Ruhr und Wesel am Freitag laut Gesundheitsministerium schon die fünftägige Karenzzeit hinter sich gelassen, um wenigstens schon in den Genuss von Lockerungen der Stufe 2 kommen zu können. Der Kreis Minden-Lübbecke kann die Hürde demnach am Sonntag nehmen. In der Stufe 3 waren der Tabelle zufolge 39 Kreise und Städte in NRW angekommen, darunter auch Krefeld und Düsseldorf. Drei weitere werden die Einschränkungen der Bundes-Notbremse voraussichtlich noch an diesem Wochenende hinter sich lassen - Wuppertal, Leverkusen und die Städtegregion Aachen.

Das konkrete Regelwerk für sämtliche Öffnungen ist kompliziert und ohne intensives Studium der rund 30 Seiten starken Corona-Schutzverordnung kaum zu durchblicken. Dort sind auch die genauen Grenzwerte der neuen Kategorisierung festgelegt. Stufe 1 greift bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von höchstens 35, Stufe 2 ab einer Inzidenz von über 35, aber höchstens 50 und Stufe 3 bei Werten über 50. Wird die 100er-Schwelle an drei Tagen in Folge überschritten, greift wieder die sogenannte Bundes-Notbremse mit Ausgangsbeschränkungen. Ein Sprecher des NRW-Gesundheitsministeriums erklärte, gezählt werde ab einem Wert von 100,01 laut RKI-Veröffentlichungen.

Bei Stufe 1 dürfen sich beispielsweise im öffentlichen Raum Angehörige aus fünf Haushalten ohne Begrenzung wieder treffen - oder bis zu 100 negativ Getestete aus beliebigen Haushalten. Theater, Oper oder Kino dürfen bis zu 1000 Personen zulassen. Beim Sport sind draußen mehr als 1000 Zuschauer erlaubt und drinnen bis zu 1000 Zuschauer - jeweils maximal ein Drittel der Kapazität.

Für den Restaurantbesuch drinnen ist kein Test mehr notwendig. Clubs und Diskotheken dürfen im Außenbereich bis zu 100 getestete Personen empfangen. Für Partys sind draußen bis zu 100 Gäste und drinnen bis zu 50 Gäste erlaubt - jeweils mit Test und Abstand. In allen drei Stufen dürfen Immunisierte - also Genesene und Geimpfte - zusätzlich teilnehmen.

(dpa/lnw)