Politik Corona-Zoff in NRW: Laschet vs. Kutschaty - Die Argumente im Überblick

Düsseldorf · Der eine verweist auf Fortschritte in der Bekämpfung der Corona-Pandemie, der andere äußert scharfe Kritik - NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und SPD-Landtagsfraktionschef Thomas Kutschaty diskutieren immer wieder heftig. Die Argumente der jüngsten Debatte im Überblick.

Armin Laschet (CDU, l.), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen und SPD-Fraktionsvorsitzender Thomas Kutschaty schätzen die Corona-Lage in NRW teilweise unterschiedlich ein.

Foto: dpa/Federico Gambarini/dpa-Bildfunk

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat den holprigen Start der Terminvergabe für Corona-Schutzimpfungen gegen Kritik verteidigt. SPD-Landtagsfraktionschef Thomas Kutschaty hat der Landesregierung vorgeworfen, falsche Hoffnungen bei den Menschen geweckt zu haben. Die Argumente im Überblick:

Corona-Lage in NRW: Das sagt Ministerpräsident Armin Laschet

  • Anders als in anderen Bundesländern seien in Nordrhein-Westfalen alle Menschen ab 80 Jahren per Brief angeschrieben und über die Terminvergabe informiert worden, unterstrich Laschet am Mittwoch im Düsseldorfer Landtag. „Es ist doch lebensfremd zu glauben, dass das gut geht, wenn alle gleichzeitig zum Hörer greifen.“ Zum Start der Terminvergabe waren am Montag die Anmelde-Webseiten und Hotlines geradezu überrannt worden.
  • Gleichwohl seien in den ersten beiden Tagen jeweils zwei Impftermine an rund 275 000 Impfwillige in NRW vergeben worden, betonte Laschet. In den nächsten Tagen würden alle der rund eine Million Menschen ab 80, die sich impfen lassen wollen, einen Termin vereinbaren können. Jenseits aller Parteipolitik müsse doch anerkannt werden, „dass das ein gigantischer Vorgang ist, eine Million Menschen zu impfen und mit Terminen zu versorgen“, sagte Laschet. Er danke Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) ausdrücklich „für diesen großen Job“.
  • Der Ministerpräsident betont, dass die Maßnahmen in NRW greifen. "Die aktuelle Entwicklung macht Mut", sagte Armin Laschet. Die 7-Tages-Inzidenz liege in NRW bei 97,2 und damit seit langem wieder unter 100. Die Stadt Münster sei ein gutes Beispiel dafür, dass es auch in einer Großstadt funktioniere, die Pandemie im Zaum zu halten.

Corona-Kritik in NRW: Das sagt SPD-Landtagsfraktionschef Thomas Kutschaty

  • In Deutschland gebe es kaum noch Bundesländer, die langsamer impften als Nordrhein-Westfalen, sagte der SPD-Oppositionsführer am Mittwoch im Landtag in Düsseldorf. Dass Rheinland-Pfalz oder Mecklenburg-Vorpommern dreimal so schnell vorankämen wie NRW zeige, „dass andere Bundesländer besser auf das Impfen vorbereitet waren als unser Land“. Was Laschet betreibe, sei ein Schönreden der Situation, die allerdings nicht der Realität entspreche. "Sorgen Sie dafür, dass in den Hausarztpraxen geimpft werden kann", fordert er an Laschet gerichtet.
  • Der Start der Vergabe der Impftermine für Personen ab 80 Jahren habe am Montag für viele Menschen mit „Frust und Enttäuschung“ begonnen, sagte Kutschaty. „Wenn wir hier das Vertrauen der Menschen zerstören, hat das gravierende Folgen.“
  • Thomas Kutschaty kritisiert die Uneinigkeit innerhalb der NRW-Regierung. "Da hat Armin Laschet gerade seinen Laptop zugeklappt, da rennt Herr Pinkwart schon über den Flur und kritisiert die Home-Office-Regelung." Das könne nicht sein.
(dpa/red)