DEG mit zwei Rückkehrern Verletzte Stürmer kehren zurück ins Team
Düsseldorf · Bei der DEG kehren vor den Spielen am Freitag gegen Bremerhaven und am Sonntag daheim gegen München Brendan O‘Donnell und Victor Svensson ins Team zurück. Die Frage ist nur: Auf welcher Position sollen sie spielen?
Daniel Fischbuch benötigte genau einen Satz, um die Höhe der nächsten Hürden einzuordnen: „Bremerhaven hatte einen super Start, und mit München ist eigentlich immer zu rechnen.“ Das kann man so stehen lassen: Nach fünf Spieltagen hieß der Tabellenführer der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) Fischtown Pinguins. Jetzt nach neun ist es der EHC Red Bull München. Und gegen die beiden geht es nun für die Düsseldorfer EG: Am Freitag (19.30 Uhr) spielt sie in Bremerhaven, am Sonntag (16.30 Uhr/jeweils live bei Magentasport) kommt München im Dome vorbei. Es hat schon Wochenenden mit leichteren Aufgaben für die DEG gegeben.
In Ehrfurcht erstarrt ist deswegen aber niemand an der Brehmstraße. Erstens glauben sie dort fest an das DEL-Mantra, nachdem im Eishockey-Oberhaus jeder jeden schlagen kann. Zweitens sind die Düsseldorfer mit fünf Siegen aus ihren ersten acht Spielen (Platz sechs) selbst gut aus den Startlöchern gekommen. Und drittens – das ist wahrscheinlich die beste Nachricht für alle, die es mit der DEG halten – kann Trainer Roger Hansson am Wochenende erstmals auf sämtliche Stürmer zurückgreifen: Nach wochenlangen Verletzungspausen sind Brendan O‘Donnell und Victor Svensson wieder fit.
Der aktuelle Sturm sorgte für
acht Tore und 16 Scorerpunkte
Nun gibt es da allerdings ein kleines Problem: Wohin mit ihnen? O‘Donnell gehört eigentlich in die Reihe mit Stephen MacAulay und Stephen Harper – das kanadische Trio spielte an den ersten beiden Spieltagen groß auf, war für sechs der sieben DEG-Tore zuständig. Wegen O‘Donnells Muskelverletzung rückte dann zunächst Tobias Eder hoch, seit vier Spielen stürmt nun Daniel Fischbuch neben MacAulay und Harper. Und das funktioniert bestens: Acht Tore und 16 Scorerpunkte haben die drei Stürmer gemeinsam gesammelt. „Wir harmonieren sehr gut, verstehen uns super, das passt einfach“, sagt Fischbuch, der auch persönlich wieder in Topform ist: vier Tore und zwei Vorlagen in den vier Spielen. Will man so etwas auseinanderreißen?
Wie wäre es also mit O‘Donnell in der nominellen Topreihe neben Alexander Barta und Philip Gogulla? Aber auch da heißt es: Eigentlich kein Platz. Denn als die beiden Routiniers zuletzt gegen Ingolstadt (4:2) erstmals mit Alexander Ehl spielten, klappte es auch dort deutlich besser. Ehl traf gleich doppelt, Gogulla bereitete das erste Tor mit einem feinen Rückhandpass vor. Zudem schoss das Trio deutlich öfter aufs Tor als ihre jeweiligen Gegner. „Das hat gepasst“, sagte Trainer Hansson hinterher. Will man so etwas auseinanderreißen?
So bliebe noch eine dritte Möglichkeit: O‘Donnell und Svensson bekommen einen Mann an die Seite gestellt und bilden eine eigene starke Reihe. Neu wäre das nicht, vergangene Saison erlebten der Kanadier und der Schwede Seite an Seite 19 Spiele – und punkteten konstant. Kandidaten für den Platz auf dem rechten Flügel neben ihnen gäbe es genug: vor allem Tobias Eder, aber auch Alexander Blank oder Josef Eham.
Was er genau macht, das wollte Roger Hansson noch nicht verraten: „Schauen wir mal“, sagte er lachend. Generell seien die Sturmreihen bei ihm „ein lebendes Dokument, wir müssen immer anpassen und umstellen und probieren“. Das hätte er am liebsten schon in der Vorbereitung getan, aber da stellte sich das Team wegen der vielen Ausfälle meist von alleine auf. Nun sind erstmals alle Stürmer fit, und weil es noch früh in der Saison ist, probiert er halt jetzt einiges aus.
Das tat er bereits an den ersten Spieltagen, mehrmals stellte er schon die Reihen um, und das nicht immer nur aufgrund von Verletzungen. Meist würden zwei Spieler wie MacAulay-Harper, Barta-Gogulla oder Blank-Eham fest zusammenpassen, der dritte wechsele dann – je nachdem, ob mal ein etwas offensiverer oder defensiverer Mann als Ergänzung gebraucht werde. Natürlich dürfe man es damit nicht übertreiben. „Für die Jungs ist es gut, ein bisschen Kontinuität zu finden, aber für mich ist das nicht zwingend“, sagt Hansson, der die ganze Diskussion ohnehin als Luxusproblem empfindet. Gibt ja Schlimmeres als die freie Auswahl, weil alle Stürmer gesund sind. Nun erlebt er das zum ersten Mal. Pünktlich zum bislang schwersten Wochenende der Saison.