Fußball  Jubel über Last-Minute-Sieg

Der Fußball-Oberligist trifft im Nachholspiel gegen den 1. FC Mönchengladbach in der Nachspielzeit zum 4:3-Sieg und hat nun zwei Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze. Am Montag geht es zum FC Kray.

Doppel-Torschütze Marco Lüttgen (l.) jubelt nach seinem Tor zum 2:2-Ausgleich für den SC West.

Foto: RP/Heiko van der Velden

Als Daud Gergery den Ball in den dritten Minuten der Nachspielzeit ins rechte obere Toreck knallte und den Oberliga-Fußballern des SC West den Last-Minute-Sieg sicherte, kannte der Jubel keine Grenzen mehr. Fast die gesamte Mannschaft stürmte auf den Torschützen zu und begrub ihn unter einer Spielertraube. Abteilungsleiter Frank Laurini lief jubelnd auf den Platz. Spielertrainer Martin Wagner freute sich mit den Auswechselspielern an der Seitenlinie. Gergery hatte den Linksrheinischen mit seinem Treffer zum 4:3-Endstand im Nachholspiel gegen den 1. FC Mönchengladbach drei Big-Points im Abstiegskampf gesichert.

„Was soll ich sagen? Ich bin natürlich noch total aufgewühlt und glücklich zugleich über den ‚Lucky Punch“, rang Wagner nach dem Spiel nach Worten. Es war der emotionale Höhepunkt einer dramatischen Partie, welche die Westler mit zwei Mann weniger beenden mussten.

Spielertrainer verfolgten den Schluss vom Spielfeldrand

Nur wenige Minuten vor dem umjubelten Siegtreffer sah es noch so aus, als könnte Wagner die tragische Figur des Abends werden. In der 88. Minute bekam der Ex-Profi bei einer Rettungsaktion auf der Torlinie den Ball an den Arm, sah die Rote Karte und verursachte einen Handelfmeter, der zum zwischenzeitlichen 3:3-Ausgleich führte. Fünf Minuten vorher war bereits sein Spielertrainer-Kollege Maciej Zieba wegen Nachtretens vom Platz geflogen. So musste das spielende Trainerduo von außen zuschauen, wie seine Mannschaft schließlich noch einmal zurückschlug. „Die Truppe hat Moral gezeigt. Mit zwei Mann weniger noch ein Tor zu machen, ist schon stark“, sagte Wagner stolz.

Trotzdem hatte der Trainer auch kritische Worte für die Leistung seiner Mannschaft übrig: „Ich bin überhaupt nicht zufrieden, dass wir den Gegner so einladen und solche Chancen bieten.“ Das aufopferungsvoll kämpfende Tabellenschlusslicht kam immer wieder viel zu leicht über die Außenbahnen gefährlich vor das Tor der Düsseldorfer und lag lange sogar mit 2:1 in Führung.

„Am Ende zählt aber, dass wir jetzt die zwei Siege geholt haben. Da ist auch egal wie“, sagte Wagner und richtete den Blick auf das nächste Spiel am Montag: „In Kray wird es das absolut wichtigste Spiel für uns. Wenn wir das gewinnen, hat sich das Thema Abstiegskampf unter Umständen erledigt.“

Mit einem Sieg am Montag und zwei Niederlagen vom FSV Duisburg und der Spielvereinigung Sterkrade-Nord könnte der SC West an Pfingsten den Klassenerhalt feiern. Durch den Sieg am Mittwoch fahren die Linksrheinischen mit zwei Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz – auf dem der FC Kray steht – in den Essener Osten.

Wegen ihrer Rotsperren können Wagner und Zieba dann nur von außen als Trainer auf die Mannschaft Einfluss nehmen. „Es kamen in den letzten Wochen ja immer mal wieder kritische Stimmen auf, dass wir ohne Trainer an der Seitenlinie stehen“, sagte Wagner schmunzelnd. Auf dem Platz werden die Linksrheinischen ihre beiden Routiniers sicher schmerzlich vermissen.