NRW Deshalb setzte Trainer Preußer auf Hartherz

Es war auch für Fortunas Trainer keine leichte Woche vor dem Topspiel gegen Werder Bremen. Neben Felix Klaus (Kopfverletzung) waren noch drei weitere Stammspieler fraglich. In Dragos Nedelcu und Shinta Appelkamp konnten zumindest zwei Akteure noch kurzfristig für den Kader nominiert werden.

Vizekapitän Marcel Sobottka konnte aber gar nicht
mitwirken.

Preußer überraschte die Bremer dann am Samstagabend mit einem 4-4-2-System. Und kurz vor der Partie auch einige Fans: Florian Hartherz stand in der Startaufstellung, Leonardo Koutris musste vorerst auf der Ersatzbank Platz nehmen. War etwa auch der griechische Linksverteidiger angeschlagen? Nein, Preußer setzte in dieser Formation ganz einfach auf den zweikampfstärkeren Hartherz.

Die Grätsche gegen
Josh Sargent war das Highlight

Und der 28-Jährige machte seine Sache – vor allem in der ersten Hälfte – mehr als ordentlich. Wer den Linksverteidiger in der vergangenen Saison gesehen hat, der musste sich zu Beginn der Partie fragen, ob das derselbe Spieler ist, der da auf dem Feld steht. Hartherz war agil, lauffreudig und zweikampfstark. Ein Highlight: seine Grätsche im eigenen Strafraum gegen Josh Sargent. „Bei Flo waren es mehrere Überlegungen, die zusammengekommen sind. Die Formation, der Gegner, die Ausfälle“, sagt Trainer Preußer auf Nachfrage.

Ein weiterer wichtiger Faktor spielte bei der Entscheidung auch eine Rolle: Preußer will den Konkurrenzkampf schüren. Nur so geht er sicher, dass jeder Spieler im Training auch sein Maximum gibt. „Ich möchte auf allen Positionen einen Konkurrenzkampf“, erklärt er. „Wenn jemand gut trainiert, dann hat er – unabhängig vom Ergebnis der vergangenen Woche – die Chance zu spielen. Ich möchte den Spielern das Gefühl vermitteln, dass ich sie bringe, wenn sie gut trainieren.“

Dass das kein inhaltsloses Gerede ist, hat Preußer nun mit Hartherz demonstriert. Preußer führte in den vergangenen Wochen einige Gespräche mit dem Düsseldorfer Linksverteidiger. Das Ziel: Hartherz zu seiner alten Stärke zurückzuführen. „Das hat in der vergangenen Saison eine Eigendynamik angenommen“, befindet auch Vorstandsmitglied Klaus Allofs auf Nachfrage. „Da war kein Selbstvertrauen mehr da. Da verliert man von Woche zu Woche immer mehr den Anschluss. Und den hat er nun wieder geschafft.“

Dem 64-Jährigen imponiert es, dass der Trainer mit seinem Führungsstil alle Spieler gleichermaßen mit ins Boot holt. „Das ist für uns enorm wichtig“, sagt er. „Es wird von Bedeutung sein, wie der Konkurrenzkampf in der Mannschaft gelebt wird. Schauen Sie: Gegen Bremen fehlten uns Felix Klaus, Emma Iyoha, Andre Hoffmann, Marcel Sobottka und Ao Tanaka. Wenn alle wieder zurück sind, sollte sich das positiv für uns auswirken.“