Nach Klaus-Verletzung Shipnoski überzeugt bei seinem Debüt

Jeder Fußballprofi würde am liebsten immer spielen. Doch wenn alles so plötzlich kommt wie für Fortunas Zugang Nicklas Shipnoski in Sandhausen, ist die Sache gar nicht so einfach. Wie der Ex-Saarbrücker nach der Verletzung von Felix Klaus zurechtkam.

Shiposki überzeugt bei seinem Fortuna-Debüt.

Foto: dpa/Uwe Anspach

(jol) Enttäuscht war Nicklas Shipnoski nicht wirklich. Sicher, jeder Fußballprofi träumt davon, immer in der Startelf zu stehen. Doch dass sich Fortunas Trainer Christian Preußer vor der Partie beim SV Sandhausen anders entschieden und Felix Klaus sowie Kristoffer Peterson auf den offensiven Außenbahnen den Vorzug vor ihm gegeben hatte, war für den Sommerzugang keine Katastrophe. Schließlich hatte sich in der letzten Vorbereitungsphase mit dem Testspiel gegen das belgische Team Leuven bereits angedeutet, dass Preußer zunächst auf Klaus und Peterson setzen würde.

Doch Shipnoskis Chance kam schneller als erwartet. Noch vor dem Halbzeitpfiff in Sandhausen rasselte Klaus mit SVS-Abwehrspieler Oumar Diakhité so heftig zusammen, dass der Düsseldorfer komplett benommen liegenblieb und schließlich sogar ausgewechselt werden musste. Preußer warf Shipnoski ins kalte Wasser, und der 23-Jährige schwamm sich frei, war am Ende nicht unerheblich am wichtigen 2:0-Sieg der Gäste beteiligt. Klaus Allofs jedenfalls fand hinterher sehr lobende Worte für den ehemaligen Saarbrücker. „Vielleicht steht Nicklas Shipnoski gegen Werder von Anfang an auf dem Platz“, sagte Fortunas Vorstand für Fußball, Kommunikation und CSR. „Er hat das sehr gut gemacht und hatte gleich Bindung zum Spiel. So etwas ist für einen Trainer ideal, wenn er so gute Optionen hat.“ „Shippi“, wie er von Trainern und Kollegen nur genannt wird, verdiente sich diese Anerkennung mit einer ausgesprochen engagierten Vorstellung. Der gebürtige Wormser benötigte überhaupt keine Anlaufzeit – er attackierte seine Gegenspieler früh, ließ der Sandhäuser Abwehr keinen Raum zur Entfaltung. Zudem bot sich „Shippi“ immer wieder an, zeigte entschlossene Sprints und suchte auch den Abschluss.

„Jeder Fußballer weiß, wie schwer es ist, in der 40. Minute in eine laufende Partie hineinzukommen“, sagt Marcel Sobottka, der in Sandhausen die Kapitänsbinde trug, „vor allem dann, wenn ein Kollege so ausgeknockt wurde wie Felix. Aber Shippi hat das wirklich super umgesetzt, hat gleich seine Stärken im Eins-gegen-Eins gezeigt.“ Zurückhaltung war dabei überhaupt nicht sein Ding: Der Neu-Düsseldorfer ging in jeden Zweikampf, als sei es sein allerletzter.

Sobottka nötigte das eine Menge Respekt ab. „Shippi hat uns vorn gleich Entlastung gebracht“, betont er. „Er hat dann ja auch das erste Tor mit eingeleitet.“ Eine wirklich gute Leistung habe der junge Kollege da gebracht, meint der Interimskapitän, unterstreicht dann aber sofort, dass ihn das nicht sonderlich überrascht habe: „Das muss irgendwann auch Standard sein. Wir haben nun einmal eine sehr gute Qualität im Kader, und jeder der hereingekommen ist, hat gezeigt, dass er ebenso gut von Anfang an spielen könnte.“