NRW Marcel Sobottka ist neuer Vize-Kapitän der Fortuna

Marcel Sobottka ist keiner, der jedem immer sofort zeigen muss, was er gerade denkt und fühlt. Vieles behält Fortunas Mittelfeldspieler lieber für sich, und deshalb ist es umso bemerkenswerter, wie er seine Eindrücke von den letzten Minuten vor Fortunas Saisonauftakt beim SV Sandhausen (2:0) schildert.

Der Vertrag von Marcel Sobottka läuft am Saisonende aus.

Foto: dpa/Marius Becker

„Es ist immer etwas ganz Besonderes, die Mannschaft als Kapitän aufs Feld führen zu dürfen“, sagt der 27-Jährige, stellt dann aber sogleich klar: „Nur, weil ich die Binde getragen habe, heißt das nicht, dass ich jetzt der Lautsprecher bin.“ Ändern werde sich bei Fortuna deshalb gar nichts: „Wir haben unsere Hierarchie in der Truppe, es gibt einige erfahrene Spieler, und wir helfen uns alle untereinander. So hat ja am Sonntag zum Beispiel jeder gesehen, dass Rouwen Hennings mit seinen beiden Toren unser entscheidender Mann war.“

Auffällig: Als nach 70 Minuten Adam Bodzek für den leicht angeschlagenen Dragos Nedelcu eingewechselt wurde, gab Sobottka die Binde sofort an den eigentlichen Spielführer weiter. „Abgesprochen hatten wir vorher nichts, aber für mich war das ganz klar“, berichtet Sobottka. „Ich kenne Adam jetzt einige Jahre, und er ist unser Kapitän. Deshalb habe ich ihm sofort nach seiner Einwechslung die Binde gegeben. Das ist für mich ganz selbstverständlich, das habe ich früher bei Oliver Fink genauso gemacht.“

Allzu hoch möchte er seine Beförderung zum Vizekapitän ohnehin nicht hängen. „Natürlich hat das der Trainer vorher mit mir besprochen, und ich bin auch absolut okay damit, empfinde es als große Ehre, die Binde tragen zu dürfen. Das heißt aber nicht, dass nur einer die Verantwortung trägt, das verteilt sich auf die ganze Gruppe. Und die hat in Sandhausen gut funktioniert.“

Die drei Punkte zum Start seien sehr wichtig, versichert der gebürtige Gelsenkirchener. „Grundsätzlich bin ich auch mit dem Spiel ganz zufrieden, wobei wir die Sandhäuser nach den ersten Minuten etwas zu sehr ins Spiel haben kommen lassen“, analysiert der Interimskapitän. „Wir waren in dieser Phase einfach zu passiv, haben dem Gegner zu viel Zeit gegeben, sich zu drehen und die Bälle lang hinter unsere Abwehr zu schlagen. Das haben wir in der Pause angesprochen, und dann ist es in der zweiten Hälfte gleich ganz anders gelaufen. Wir waren aktiver und damit auch gleich viel besser.“

Kein Grund zum Ausruhen also, wohl aber zum Durchschnaufen nach dem erfolgreichen Auftakt: „Da ist auf jeden Fall noch Luft nach oben, aber das Ergebnis steht über allem.“ Auf jeden Fall auch über allen Gedanken zu seiner weiteren Zukunft bei Fortuna. Am Saisonende läuft sein Vertrag aus, „aber ich bin da wirklich entspannt. Es hat schon Gespräche gegeben, und es wird weitere geben“. Und irgendwann sicher auch eine
Unterschrift.