Fortuna durchlebt in der aktuellen Saisonphase personell äußerst schwere Zeiten. Dem Zweitligisten fehlen mehrere Akteure verletzt: die Stürmer Vincent Vermeij und Dzenan Pejcinovic, aber auch Linksaußen Tim Rossmann und der auch offensiv einsetzbare Moritz-Broni Kwarteng. Beim 1:1 bei der SV Elversberg war auch noch Myron van Brederode gesperrt, womit noch ein weiterer Offensivakteur nicht zur Verfügung stand. „Auf dem Platz sind viele Spieler, die eher Verteidiger als Offensivspieler sind“, sagte Innenverteidiger Andre Hoffmann.
Genau dieser Umstand wirkt sich auch auf die Spiele der Düsseldorfer aus, zuletzt taten sie sich im Angriff schwer, hochkarätige Chancen waren nahezu Mangelware, Spielwitz und Kreativität gingen wegen der dünnen Personaldecke verloren. In Elversberg hatten die Rot-Weißen statistisch das Nachsehen, als das Schussverhältnis mit 27:5 für die Saarländer deutlich ausfiel. Auch beim 2:1-Sieg in Paderborn (8:23 Schüsse), beim 1:0 gegen Münster (10:21) und dem 1:3 in Kaiserslautern (7:13) lieferte die dezimierte Fortuna kein Offensivspektakel ab, weil die Mittel derzeit fehlen.
Deshalb fokussieren sich die Düsseldorfer auf die Abwehrarbeit, was zuletzt auch gut klappte. „Das ist unsere Stärke, dass wir bei Flanken hellwach sind und noch einen Fuß davor kriegen“, stellte Hoffmann lobend heraus und ergänzte: „Das geht aber auch auf Kosten der Offensive. Stürmer möchte ich momentan bei uns nicht sein, weil das hart erarbeitete Chancen sind, wenn man überhaupt welche bekommt. Das ist schon zäh für unsere Jungs vorne, weil wir uns mit dem Ball schwertun.“
Damit spielte er auch auf die beiden Angreifer Danny Schmidt und Dawid Kownacki an, die in der vordersten Reihe selten in Szene gesetzt worden sind und in Elversberg keine gefährlichen Aktionen verbuchen konnten. Das Duo arbeitete gegen den Ball, machte viele Wege und lief die gegnerische Abwehr energisch an, doch vielversprechende Chancen oder eingeleitete Szenen blieben aufgrund dieses Aufwands auf der Strecke.
„Es fehlt die Balance, trotzdem ist die Basis mit dem Personal und der Bank, die wir in den letzten Wochen haben, erst einmal das Verteidigen. Das machen wir gut“, meinte Hoffmann, der trotz des Lobes mit seiner Mannschaft wieder am Gleichgewicht zwischen Abwehr und Angriff arbeiten muss: „Wir müssen aber schauen, dass wir uns mit dem Ball weiter verbessern.“
Denn in der kommenden Partie erwarten die Fortuna-Fans in der heimischen Arena, dass ihnen etwas gegen den 1. FC Nürnberg am kommenden Samstagabend angeboten wird. „In einem Heimspiel wird es wohl so sein, dass man zwangsläufig mehr Ballbesitz haben wird. Da müssen wir mehr daraus machen. Darauf wird der Fokus liegen“, berichtete Hoffmann, der mit Fortuna ebenso darauf hofft, „sich mehr Chancen zu erspielen, dass unsere Stürmer nicht ausschließlich gegen den Ball arbeiten, sondern auch Torchancen bekommen“. Dann macht das Stürmer-Dasein bei den Düsseldorfern auch wieder mehr Spaß.