Sonderlob von Trainer Thioune So ist Dawid Kownacki für Fortuna gleich doppelt wertvoll

Düsseldorf · Der Stürmer beweist gegen Münster, warum er so wichtig für die Fortuna ist.

Auch defensiv gefordert: Stürmer Dawid Kownacki (r.).

Foto: Moritz Mueller

Für Dawid Kownacki war es ein intensiver Arbeitstag. Und ein sehr erfolgreicher. Nun dürfte diese Feststellung angesichts seines Siegtreffers nicht weiter verwundern. In der 15. Minute köpfte er zum 1:0-Endstand gegen Preußen Münster. Dass es für Fortuna bei diesem Ergebnis allerdings auch geblieben ist, hatte maßgeblich mit einem weiteren sehr positiven Umstand zu tun. Denn Kownacki verdingte sich nicht nur in seinem eigentlichen Revier im gegnerischen Strafraum. Der polnische Angreifer ließ sich immer wieder in die eigene Hälfte fallen. Er dirigierte nach Kräften, schmiss sich in Bälle und grätschte, was das Zeug hält.

Ein echter Malocher-Auftritt vom 28-Jährigen, der an anderen Tagen auch sehr gut auf Diva kann. „Es ist immer schön, ein Tor zu schießen. Heute hätte ich aber sogar zwei oder drei Tore machen können. Ich hatte die Chancen dazu und hätte minimum ein weiteres machen müssen. Die ersten 20 Minuten waren okay, weil wir die Kontrolle mit dem Ball hatten und auch das Tor erzielen. Auch ohne den Ball war es gut“, sagte er. „Danach ist uns die Kontrolle etwas verloren gegangen. Wir haben nicht mehr so mutig nach vorne verteidigt, das war ein Problem. In der zweiten Hälfte war es bis zur Roten Karte wieder besser. Münster hatte nicht viele Chancen, aber wir mussten es bis zum Ende verteidigen.“

Danach hielt Kownacki eine Brandrede für den Teamgeist. „Es ist für uns keine einfache Situation. Wir haben viele Verletzte, einen überschaubaren Kader. Jetzt ist keine Zeit, nur an sich zu denken, jetzt geht es darum, für die Mannschaft zu arbeiten. Wir haben das gemeinsam gut gemacht, füreinander gekämpft. Jetzt ist keine Zeit zum Jammern. Wir müssen in den letzten Partien alles reinwerfen“, sagte der Angreifer. Auch Trainer Daniel Thioune zeigt sich begeistert von Kownacki: „Das war eine sehr ordentliche Vorstellung.“

Für die Bremen-Leihgabe ist es derzeit die Rückkehr zur alten Stärke – sowohl sportlich als auch menschlich. Nach einer erfolgreichen Zeit zwischen 2019 und 2023, in der er sich mit einigem Anlauf zur wichtigsten Offensivkraft der Düsseldorfer entwickelte, zog es ihn im Sommer an die Weser und in die Bundesliga. Der Wechsel sollte eigentlich der nächste Karriereschritt werden. Doch in Bremen konnte Kownacki nie richtig Fuß fassen: Wenig Einsatzzeit, fehlendes Vertrauen des Trainerteams und eine unglückliche Verletzung warfen ihn zurück. In 22 Bundesliga-Spielen für Werder blieb er ohne Torerfolg – eine bittere Bilanz für einen Akteur mit seinem Potenzial.

Die Rückkehr nach Düsseldorf – als Leihe mit Kaufoption – war dann wie ein Befreiungsschlag. Von Beginn an zeigte sich Kownacki angriffslustig und wieder voll im Spiel integriert. Mit aktuell elf Toren und vier Vorlagen in 23 Einsätzen gehört er zu den torgefährlichsten Spielern der Zweiten Liga. Besonders eindrucksvoll ist seine Laufbereitschaft: Mit mehr als 161 gelaufenen Kilometern rangiert er ligaweit unter den Spitzenwerten für Offensivspieler. Auch seine 44 Torschüsse und 18 Torschussvorlagen unterstreichen seine zentrale Rolle im Spiel von Fortuna.

Mit einem Kownacki in dieser Form und vor allem mit dieser Einstellung könnte noch einiges drin sein. Mal sehen, wie konstant er ganz persönlich in dieser Saison ist. In jedem Fall ist er am Samstag gegen Münster mit seiner Einstellung vorangegangen und durfte sich nach Schlusspfiff in der Arena nicht nur wegen seines Treffers ausgiebig feiern lassen.

(gic/td td)