„Fortuna für alle“ bedeutet natürlich ein volles Haus – so auch im Spiel gegen Preußen Münster. 52 000 Zuschauer sahen den ersten Sieg der Düsseldorfer in einem „Gratis“-Spiel der laufenden Saison. Und zudem auch die vielleicht beste Leistung des Zweitligisten in den vergangenen Wochen. Doch trotz voller Arena sind die Freispiele von Fortuna oft nicht als die mit der lautesten Atmosphäre in Erinnerung geblieben – nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass das Gratisangebot wohl mehr Eventfans, als lebenslange Fortuna-Anhänger in die Arena bringt. Gegen Münster stand der zwölfte Mann jedoch lautstark hinter der Mannschaft.
Trainer Daniel Thioune appellierte vor dem Spiel an die Unterstützung von den Rängen, und die bekam er. Bezeichnend wohl besonders eine Szene in der zweiten Hälfte, als Jamil Siebert den Ball nahe der Eckfahne in der eigenen Hälfte gewann und zum Sprint über die rechte Außenbahn ansetzte; mit tosendem Applaus wurde der Innenverteidiger gefeiert. Aber die Mannschaft verdiente es sich auch. Dabei waren die Fans mit den Leistungen in jüngster Vergangenheit nicht unbedingt einverstanden. Vor drei Wochen gegen Regensburg sorgte Fortunas Auftritt sogar für Pfiffe im eigenen Stadion – doch dieses Blatt wendete sich nun um 360 Grad.
Es war am Samstagnachmittag wahrlich keine Glanzleistung, aber man hatte zumindest zeitweise Ideen in der Offensive und zeigte vor allem nach der Roten Karte gegen Myron van Brederode enormen Kampfgeist gegen den Ball. Das wurde von den Fans honoriert. Zwischen Mannschaft und Fans entstand in dieser Begegnung wieder ein stärkeres Miteinander. Wie stark der Bund wirklich ist?
Kein Wunder, dass Spieler und Trainer nach der Partie ausschließlich positive Worte für das Publikum fanden. „Vielen Dank an die Fans. Ich habe ‚Fortuna-für-alle’ in unserem Stadion auch schon etwas anders erleben dürfen. Aber das hat geholfen, uns über die Linie zu schubsen. Dafür bin ich sehr dankbar und die Mannschaft ist es auch“, sagte Trainer Thioune.
Auch Torschütze Dawid Kownacki war sichtlich erfreut über die Atmosphäre. „Es ist immer gut, wenn das Stadion voll ist, das war cool“, freute sich der Stürmer im Anschluss an die Begegnung. Auch bei ihm blieb der lautstark umjubelte Ballgewinn von Siebert im Kopf hängen. „Jamil hatte diese eine Situation und dann haben alle wie nach einem Tor gejubelt. Das ist Fußball, natürlich sind Tore das Wichtigste, aber wir brauchen diese Stimmung von den Fans auch nach kleinen Aktionen wie gewonnenen Zweikämpfen“, ergänzte der 28-Jährige.
Zur Wahrheit gehört jedoch auch, dass die Fans von Preußen ebenfalls für mächtig Lautstärke sorgten. Der Gästeblock war rappelvoll und auch schon vor Anpfiff der Begegnung sorgten die Münsteraner für ordentlich Lärm in Düsseldorf. Auch das sorgte vielleicht ein kleines bisschen dafür, dass man dem als Düsseldorfer entgegenwirken wollte und auch der letzte Fortune im Stadion irgendwann in die Fangesänge einstimmte.
Ein erfolgreicher Samstagnachmittag in der Arena, der sowohl Spielern als auch Zuschauern enorm viel Freude bereitete. Doch eines ist klar: Dieses Spiel war nicht das letzte in der Düsseldorfer Arena. Auch Kownacki blickte in die Zukunft und appellierte an die eigenen Anhänger. „Es ist immer wichtig, wenn die Fans da sind. Wir brauchen das“, sagte der Stürmer mit Blick auf die kommenden Wochen.