Youngster meldet sich zurück Warum Danny Schmidt bei Fortuna der Mann für die besonders wichtigen Tore ist

Paderborn · Ein erzwungener Platzverweis und eine Menge Kampfgeist: Danny Schmidt war lange ohne Treffer, doch im Aufstiegskampf meldet sich der Youngster eindrucksvoll zurück. Beim 2:1-Sieg in Paderborn wird er zum Symbol für Fortunas neuen Teamspirit.

Düsseldorfs Danny Schmidt (r) jubelt in Paderborn nach seinem Tor zur 1:0-Führung.

Foto: dpa/David Inderlied

Im vergangenen Sommer hatte Danny Schmidt bei Fortuna einen starken Start hingelegt. Im Anschluss an seinen Wechsel nach Düsseldorf machte der Zugang aus der Regionalliga-Mannschaft des FSV Mainz 05 früh auf sich aufmerksam und rückte schnell in den Vordergrund, sicherlich auch, weil der Kader auf den Offensivpositionen noch Lücken aufwies. Schmidt erzielte erst das 2:1-Siegtor beim SSV Ulm und führte in der folgenden Partie gegen Hannover 96 das Tor des Tages zum 1:0 herbei. Der Youngster war der Mann für die besonders wichtigen Tore – und dieser Rolle kam er auch am Sonntag nach.

Schmidt lieferte nach einer schwierigen, harmlosen Anfangsphase den wichtigen Dosenöffner beim späteren 2:1-Erfolg in Paderborn; es war sein erster Treffer seit Ende August. „Ich freue mich sehr darüber und habe lange darauf gewartet, lange hart gearbeitet, diesen Moment endlich zu haben und zu treffen. Ich bin froh, dass der Knoten geplatzt ist“, sagte der 22-Jährige über sein insgesamt drittes Saisontor, das nach einer Umschaltaktion gefallen war. Der eine Flanke von Kownacki per wuchtigem Flugkopfball einnetzte.

„Das war ein guter Konter. Wir hatten in der ersten Hälfte ein, zwei dieser Möglichkeiten, die wir besser hätten ausspielen können. Die Aktion zum 1:0 war aber gut“, sagte Schmidt, der den Ball von Kownacki eigentlich aber gar nicht erhalten sollte: „Jona hat ihn von der rechten Seite zu Dawid gespielt, und der hat mir danach gesagt, dass er eigentlich schießen wollte. Der Ball ist dann bei mir gelandet, ich habe goldrichtig gestanden und das Tor gemacht.“

Plötzlich spielt Fortuna
wieder um den Aufstieg mit

Die Entstehung konnte Schmidt letztlich egal sein, entscheidend waren die drei Punkte, dank derer die Rheinländer plötzlich wieder dick im Rennen um den Aufstieg sind – punktgleich mit der drittplatzierten SV Elversberg. Das ist auch Schmidt bekannt, selbst wenn er, seine Mitspieler und der Trainerstab um Chefcoach Daniel Thioune den Stand im Klassement ausblenden. „Der Sieg ist sehr wichtig, wir haben aber gesagt, dass wir nur von Spiel zu Spiel schauen – und nicht auf die Tabelle. Wir fokussieren uns auf uns und werden Spiel für Spiel angehen. Wir haben jetzt mit Münster und Paderborn zwei gute Partien gehabt und gepunktet. Das wollen wir nächste Woche weiterführen und schauen, wo wir dann landen“, erklärte Schmidt.

Der Torschütze spielte allerdings nicht nur bei seinem Treffer zum 1:0 die Hauptrolle, auch nach Kownackis zwischenzeitlichem 2:0 stand Schmidt in der 63. Minute im Fokus: Der Fortuna-Akteur klammerte etwas gegen Santiago Castaneda, der sich mit einem Schlag in den Bauchbereich des Offensivakteurs löste, woraufhin Schmidt zu Boden ging. Schiedsrichter Robert Kampka hatte diese Aktion in seinem Rücken nicht gesehen, war aber von einem seiner Assistenten darüber unterrichtet worden. Was Konsequenzen nach sich zog: Castaneda wurde vom Platz gestellt.

„Ich habe den Gegenspieler ein bisschen gehalten, es war aber alles im Rahmen. Er holt dann komplett in den Bauch aus, ich konnte dann ein paar Sekunden nicht atmen. Es war eine klare Tätlichkeit und eine klare Rote Karte“, sagte Schmidt zu dieser Szene, die Fortuna allerdings nicht wirklich half. In Überzahl hatten die Rheinländer einige Probleme, weil Paderborn volles Risiko ging und die Thioune-Truppe nach dem Anschlusstreffer zum 1:2 regelrecht einschnürte. Torwart Manuel Riemann schaltete sich immer wieder nach vorne ein und sorgte mit seinem Offensivdrang für denkwürdige Aktionen in der Schlussphase, die Schmidt nach seiner Auswechslung auf der Bank erlebte.

„Es war zum Ende hin ein ganz wildes Spiel. Normalerweise denken alle: Wir sind in Überzahl und müssen das Spiel kontrollieren, was auch unser Anspruch ist. Das müssen wir aufarbeiten“, betonte er. „Es war zu hektisch, aber im Endeffekt macht uns in den letzten Wochen stark, dass zig Flanken reinfliegen können und wir sie super wegverteidigen.“ So stand letztlich trotzdem der 2:1-Sieg, der Fortuna einen ordentlichen Schub geben wird. „In der aktuellen Phase mit so wenigen Spielern und den ganzen Widerständen, schweißt uns das zusammen. Das ist vielleicht auch der Grund, warum wir in den letzten zwei Spielen als Einheit aufgetreten sind, füreinander da sind und kämpfen“, sagte Schmidt. „Das macht einfach Bock.“

(pn/td td)