Aktion am KAP 1 in Düsseldorf Wem gehört die Stadt?

Düsseldorf · Die FFT-Aktion „Boule, Blumen und Boote“ stellt die Frage, wem die Stadt gehört.

Lea Richter und Leonie Wendel laden zu „Interventionen im urbanen Raum“ ein.

Foto: Lea Richter & Leonie Wendel

Was passiert, wenn auf einem Platz plötzlich Liegestühle oder ein gedeckter Tisch stehen? Solche und ähnliche kleine Interventionen im öffentlichen Raum setzen Lea Richter und Leonie Wendel seit Anfang Mai mit „Boule, Blumen und Boote“ um. Die Idee:i n den Dialog mit Anwohnern und Passanten zu kommen. „Wir spielen an verschiedenen Orten durch, was dort entstehen könnte, würden die Bürger einfach mal gefragt“, erklärt Wendel. So geschehen am Sonntagnachmittag. Treffpunkt war das KAP 1, Heimat des Forums Freies Theater (FFT).

Ein kleines Grüppchen macht sich bei strahlendem Sonnenschein auf den Weg zum Grand Central. Dort, wo einst die Post Pakete umschlug und die Rheinbahn ihr Busdepot hatte, gähnt seit Längerem eine Baugrube. Kein schöner Anblick und kein Ort, an dem man sich länger aufhalten möchte. Aber träumen darf man ja. „Ich könnte mir einen Park dort vorstellen“, überlegt eine Teilnehmerin laut. Eine andere ergänzt, „ein Schwimmbad wäre auch toll, zentral gelegen“.

Eine Anwohnerin stößt zu dem Grüppchen und ist begeistert von der Aktion. Ist es Kunst? „Nein, wir sehen uns weniger als Künstlerinnen“, stellt Lea Richter klar. Vielmehr sind die beiden Teil der Initiative der Planwerkstatt Flingern-Süd. Ihr Hintergrund sind Architektur und Produktdesign. Ihr Interesse gilt der Frage, wem der öffentliche Raum gehört, und wie er auch genutzt werden könnte. Zum Beispiel als Ort der Begegnung.

Wie bei einem spontanen Picknick am Sonntagnachmittag auf der kleinen grünen Insel im Kreisverkehr am Höher Weg. Auch dort finden sich bald Anwohner ein, die neugierig geworden sind, sich dazu setzen und Ideen für ihr Quartier austauschen.

„Boule, Blumen und Boote“ ist Teil der FFT-Reihe „Place Internationale“ und versteht sich als Stadtraum-Aktion. Auch Laura Stark, Klaus Ronneberger und Moritz Hannemann arbeiten sich am urbanen Leben ab. In ihrer Lefebvre-Werkstatt diskutieren und ordnen sie Texte des Philosophen und Raumtheoretikers Henri Lefebvre noch am Mittwoch, 18. Mai, ab 17 Uhr, im FFT ein. Lefebvre befasste sich intensiv mit der Pariser Commune und urbanen Lebensentwürfen. Zum Abschluss der Workshops unternehmen die drei Lefebvre-Experten am Donnerstag, 19. Mai, ab 16 Uhr eine Exkursion nach Duisburg.

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