Skaterhockey Skaterhockey: Pokal-Helden kämpfen um Klassenerhalt

Für die Inlineskater der ISC Rams geht es in der Bundesliga um den Klassenerhalt. Daran ändert auch Rang zwei in Europa nichts.

Der Düsseldorfer Skaterhockey-Bundesligist nach seinem größten Erfolg: Zweiter im Europapokal.

Foto: RP/Mauricette Schnider

Es war eine nette Geste für eine beeindruckende sportliche Leistung. Fünf Spieler des Inline-Skaterhockey-Teams ISC Düsseldorf Rams wurden am vergangenen Wochenende von der Düsseldorfer Sportmarketing-Agentur D.Sports zum Konzert der Toten Hosen eingeladen. In der Arena feierten sie gemeinsam mit 45 000 Menschen das 40-jährige Bestehen der Düsseldorfer Band. „Das freut einen natürlich, weil man weiß, dass in einer Sportstadt wie Düsseldorf viele Sportarten aktiv sind und die Konkurrenz groß ist“, zeigt sich der Vorstandsvorsitzende Stefan Sporken begeistert über die Einladung für seine Spieler.

Es war die Belohnung für einen großartigen Erfolg. Mitte Juni holte der Inline-Skatehockey-Bundesligist beim Europapokal der Pokalsieger überraschend den zweiten Platz.„Das war europäisch der größte Erfolg für die Rams“, sagt Sporken stolz. „Ich glaube, es war auch wichtig für die Mannschaft, um weiter zusammenzuwachsen. Es war ein tolles Wochenende, dass allen gutgetan hat.“ In dem mehrtägigen Turnier setzten sich die Rams zunächst gegen Teams aus der Schweiz, Österreich und England durch, ehe sie im Finale im deutsch-deutschen Duell gegen die ESC Moskitos Essen antreten mussten. Dort wäre sogar der ganz große Coup drin gewesen, doch die Rams scheiterten drei Sekunden vor Schluss beim Stand von 2:3 am Pfosten und schrammten knapp an der Verlängerung vorbei. „Natürlich war man ein bisschen enttäuscht und die Spieler noch ein bisschen mehr, aber wir freuen uns jetzt über das, was wir erreicht haben und wollen nicht dem nachtrauern, was wir nicht erreicht haben“, sagt Sporken. Und er erkennt in der Niederlage sogar etwas Positives: „Es ist ja auch immer gut, wenn man noch Steigerungspotenzial hat.“

Im kommenden Jahr ist aber erstmal keine Steigerung möglich. Denn jüngst schieden die Düsseldorfer im Viertelfinale des deutschen Pokals durch eine knappe 6:7-Niederlage gegen die Duisburg Ducks aus. Damit werden sie die Teilnahme am nächsten Europapokal verpassen. Die Rams können sich nun ganz auf den Liga-Alltag konzentrieren. Als Aufsteiger kämpfen sie in diesem Jahr um den Klassenerhalt. „Wir wussten, dass wir diese Saison diese Rolle spielen werden“, sagt Sporten und führt aus: „Wir haben einen neuen Trainer, der ein ganz anderes Spielsystem spielen lässt. Auch die neuen Spieler zu integrieren, braucht seine Zeit. Aber wir sind zufrieden mit dem bisherigen Stand. Die Ergebnisse und wie die Mannschaft spielt, zeigen, dass wir auf einem richtigen Weg sind.“ Aktuell haben die Rams drei Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz und drei Spiele weniger als die Konkurrenz.

„Es ist wichtig, dass wir drinbleiben, damit die jungen Spieler sich bei uns entwickeln, bei uns Bundesliga spielen können und die Versuchung von jungen Spielern geringer ist, zu einem anderen Verein zu wechseln“, erklärt Sporken. Die Konkurrenz der Inline-Skaterhockey-Teams in Nordrhein-Westfalen ist sehr groß. Die jüngsten acht Meistertitel gingen alle an Teams aus dem bevölkerungsreichsten Bundesland.

Die nationalen Erfolge der Rams liegen dagegen schon ein paar Jahre zurück. Von 1988 bis 1996 wurden die Düsseldorfer achtmal deutscher Meister. Mittelfristig will sich der Verein nun wieder in der Bundesliga etablieren. Erst dann möchte man über größere Ziele nachdenken, denn auch Sporken weiß: „Zu viele Schritte auf einmal sind meistens ungesund für einen Verein.“