Erkrath „Secret Tasting“ bringt Weihnachtsgefühle

Erkrath. · Auf die richtige Mischung kam es beim „Secret Tasting“ und beim Mischen des neuen Weihnachtstees im Café Neandertal No. 1 an. Kräuterpädagogin Celia Nentwig weiß, worauf es bei der Mischung ankommt.

Kräuterpädagogin Celia Nentwig mischt den neuen Weihnachtstee, der im Café Neanderland erhältlich ist.

Foto: Mikko Schümmelfeder

Sie hätten es sich auch leicht machen können: Eine Teemischung von der Stange und der Kuchen mit Rezept aus dem Backbuch. Alles zusammengepackt in eine Tüte – und fertig ist das Weihnachtsgeschenk. Na gut, liebevoll geht anders. Und dennoch: Es wäre so wunderbar einfach gewesen.

Im Neandertal No.1 fangen sie mit so etwas gar nicht erst an. Von dort weiß man, dass in allem Seele steckt. Mal ist es die von Caterina Klusemann, die man gerne in der heimischen Küche begrüßen würde, wenn einem gerade mal wieder etwas aus der Pfanne gepurzelt ist. Mal ist es die der Nonna Klusemann, die dort kocht. Mal ist es die des Künstlervaters Georg Klusemann, dessen Geist und dessen Kunst das Haus beleben. Diesmal war es eine Kräuterfee, die sich löffelweise der richtigen Kräuterteemischung näherte für das Weihnachtsgeschenk aus der Reihe „Typisch Neanderland“. Das Label ist geschützt, es sollte also schon passen ins Neanderland. Für den Tee hatte Kräuterpädagogin Celia Nentwig sich für Wildapfel, Heckenrose und Holunder entschieden. Alles das soll schon in steinerner Vorzeit hier gewachsen sein – damit hatten sich die Zutaten jedenfalls empfohlen für den Weihnachtstee. Von jedem einen Löffel und das war’s dann? Celia Nentwig schüttelt den Kopf und widmet sich mit Leidenschaft der Waage und der Frage danach, in welcher Menge welches Kraut in einer der drei Schüsseln landen sollte.

Normalerweise macht Celia Nentwig Kräuterwanderungen

„Dafür braucht man schon ein bisschen Erfahrung“, kommentiert sie das, was den Laien fasziniert daneben stehen lässt. Eine Löffelspitze mehr Holunder und dafür weniger von der Heckenrose: Macht das jetzt wirklich einen Unterschied? „Ja, macht es!“, weiß die Kräuterexpertin, die ihr Wissen üblicherweise bei Kräuterwanderungen und in Büchern weitergibt.

Beim „Secret Tasting“ im Neandertal No. 1 mit dabei: Ehemann Michael Nentwig, der aus einem Leben plaudert, in dem jeder Spaziergang zur Kräuterwanderung werden kann. Mit dem Auto müsse er schon mal langsamer fahren, weil seine Frau am Straßenrand etwas Spannendes entdeckt habe. „Kräutertee hatte für mich immer was von Kranksein“, erzählt er. Das sei längst anders geworden. An der Seite einer Kräuterexpertin werde man vom Verkoster zum Kenner. Derweil hat sich die Tee-Verkostung an den Tisch verlagert, wo geladene Gäste an den Tassen nippen. Mehr Apfel, weniger Rose und beim nächsten Versuch doch besser weniger Wasser: Einfach ist so ein „Secret Tasting“ nicht. Am Ende war zu den drei Schüsselchen noch ein weiteres hinzugekommen – diesmal mit mehr Rose. Die Teetrinker waren gleich begeistert und Caterina Klusemann notierte sich auf einem Zettel: Farbe satt Golden. Rund und warm im Geschmack, mit herber Note. Mit dem ersten Schnuppern bekommt man das Gefühl, etwas Gutes für sich zu tun.

Am Ende wurde es beim Tee die Nummer vier – und dann stand auf dem Tisch noch der Gewürzkuchen mit Orangenglasur. Nein, eben keine Backmischung aus dem Supermarkt. Ein Stückchen genügte, um sich weihnachtlich zu fühlen. Teemischung und Kuchen mit dem Siegel „Typisch Neanderland“ – beides zusammen gibt es bald zum Mitnehmen im Neandertal No.1. Damit kann man andere beschenken oder auch sich selbst.