Kunstausstellung mit Helmut Büchter, Anna Schriever und Klaus Stecher Sehenswerte Kunst bei Neanderland Art
Mettmann/Langenfeld · 36 Werke von 26 Künstlern wie Anna Schriever, Klaus Stecher und Helmut Büchter werden in Langenfeld gezeigt.
Eine hochinteressante Ausstellung kann das Publikum bis zum 16. Oktober im Stadtmuseum Langenfeld betrachten, ist doch bis dahin die Neanderland ART 22 dort zu sehen. Mehr als 40 Künstlerinnen und Künstlern aus dem Kreisgebiet haben sich mit insgesamt mehr als 100 Werken beworben, 26 von ihnen wählte eine Jury aus, die diesjährige Kreisausstellung zu gestalten. Das Ergebnis ist spannend und abwechslungsreich.
Der Besucher erlebt eine vielfältige Schau, die Malerei, Fotografie, Skulpturen und Installationen umfasst und einen beachtlichen Querschnitt künstlerischen Schaffens im Kreis Mettmann zeigt. Monika Wellnitz‘ Arbeiten „Schief gewickelt“ faszinieren durch erkennbar enormen Fleiß, wie sie recyceltes Papier wunderschön farbig in mühsamer Kleinarbeit gefaltet und zusammengefügt hat. „Wahrlich ein Kunstwerk!“, wie sich Besucher begeistern. Karola Teschler weist in ihrer Fotomontage „Aus Wassern so klar“ eindringlich auf die Verschmutzung der Meere hin. Sie zeigt ein Mädchen, das einen Fisch wie auf einer Servierschale trägt. Doch der Fisch ist ungenießbar, denn er ist mit Plastikmüll gefüllt. Mit dabei ist auch das Künstlerduo Oster und Koezle, das zuletzt bei der von Kunsthaus-Mitwirkendem Lothar Weuthen organisierten Schau im Reisholzer Hafen mit Exponaten zu erleben war. Jetzt zeigen sie in Langenfeld digital bearbeitete Fotos mit besonderer Tiefenwirkung.
Von den 26 Künstlerinnen und Künstlern stammen immerhin drei aus der Kreisstadt – Namen, die hier zum Inventar der Kunstszene zählen. Anna Schriever ist eine der Teilnehmenden, sie überrascht bei der Schau im Langenfelder Stadtmuseum mit einer Mischung aus Skulptur und Malerei: Zwei alte Farbeimer und deren Deckel dienen der Künstlerin als Fläche, auf die sie feine Porträts gemalt hat. Eine gewisse Unschärfe scheint dabei gewünscht, als wolle sie das Bildnis keinem zuordnen. Die Suche in alten Familienalben, in denen die Porträts ihrer Vorfahren in ovalen Rahmen prangten, hat sie inspiriert und diese ungewöhnliche Wahl getroffen.
Klaus Stecher dagegen blieb seinem bisherigen Schaffen treu. Er liebt die Verbindung von Malerei und handgeschriebenen Texten und zeigt ein Faltbuch, dass er „Schön ist die Welt“ nennt. Thematisiert wird dabei die bedrohliche Situation, in die die Pandemie geführt hat. Der Künstler malt auf „Halde“, die Farben sind verbraucht. Er hat kein Geld, der Strom wird ihm abgeschaltet, die restlichen Kerzen sind verbraucht. Doch: Bestimmt geht das Leben weiter. Eine Arbeit, die mitfühlende Wirkung zeigt. Und auch Helmut Büchter. Seit Jahren gehört er zum Urgestein der Mettmanner Künstler und lässt hier die kunstinteressierten Gäste doch ein wenig ratlos werden beim Betrachten seines großformatigen Bildes „Dschungelkönig“.
Einerseits fallen die bunten, leuchtenden Farben auf, andererseits die negativen, teilweise erschreckenden Minen der dargestellten Menschen und Tiere, die sich unter einem Blätterdach um einen finster dreinblickenden Kerl mit Zylinder scharen. Büchter verarbeitet in diesem Werk das Leben, das durch Ängste, Aggressionen, Krankheit und Zerstörung, Stichwort: Ukraine, gekennzeichnet ist.
Fazit bisheriger Besucher: Eine sehenswerte Ausstellung, für die das Langenfelder Stadtmuseum bis zum 16. Oktober seine Türen öffnet.