Fahrradunfälle in Düsseldorf Mahnwache für getöteten Radfahrer an Kalkumer Schlossallee
Düsseldorf · Nach dem tödlichen Unfall an der Kalkumer Schloßallee platzierte der ADFC dort ein weißes „Geisterrad“.
(hal) Rund 30 Düsseldorfer und Duisburger Radfahrende nahmen an einer Mahnwache auf der Kalkumer Schlossallee in Höhe der Querung An der Anger/Tiefenbroicher Weg teil. Dort war im Juli vor einem Jahr ein Pkw mit einem 40-jährigen Pedelec-Fahrer aus Duisburg kollidiert, der noch am selben Tag seinen schweren Verletzungen erlag. „Hier muss endlich eine Ampel her – ist ein Toter nicht genug?“, sagte Lerke Tyra, Vorsitzende des ADFC Düsseldorf bei der Wache. Bei dieser wurde ein weiß lackiertes Fahrrad aufgestellt, ein sogenanntes „Ghost Bike“ – Warnung, Mahnung und Zeichen der Trauer in einem.
Die Radfahrer forderten erneut und nachdrücklich, die lebensgefährliche Querung endlich zu entschärfen. „Passiert ist noch nichts!“, kritisierte Tyra, „obwohl zahlreiche Wanderer und Familien mit Kindern hier unterwegs sind, an Wochenenden steht hier oft ein Eiswagen. Für den Rad- und Ausflugsverkehr ist die Querungsstelle extrem gefährlich, aber auch Radpendler und -pendlerinnen von und nach Duisburg nutzen die gradlinig verlaufende Strecke sehr häufig.“
Nach dem tödlichen Unfall wurde aber zumindest auf Anweisung der Unfallkommission auf der Kalkumer Schlossallee die erlaubte Höchstgeschwindigkeit für Autofahrer von 100 auf 70 Stundenkilometer reduziert. 2021 hatte das Verkehrsministerium eine Temporeduzierung noch als „einen unverhältnismäßigen Eingriff in den Verkehr“ bezeichnet. Dem ADFC reicht aber die Reduzierung nicht aus, weil sich viele Autofahrer nicht an das vorgeschriebene Tempo halten würden. Er fordert deshalb eine Bedarfsampel an dieser Stelle: „Für den Rad- und Ausflugsverkehr ist die Querungsstelle extrem gefährlich, weil die Autos mit sehr hohem Tempo fahren, je nach Lichtverhältnissen herannahende Autos leicht übersehen werden können und überholende Autos teils vom langsameren Fahrzeug verdeckt werden, ehe sie plötzlich auftauchen“, begründet der Verein seine Forderung.