14 Mal Gold für Düsseldorfs Nachwuchs

Die jungen Leichtathleten dominieren die Nordrhein-Meisterschaften in Uerdingen.

Dreispringer Aimo Warnt steigerte sich um einen halben Meter.

Foto: Bernward Franke (B.F.)

Wer etwas zum Stand der Trainingsarbeit bei Düsseldorfs Leichtathletik-Vereinen erfahren wollte, war am Wochenende in Uerdingen richtig. Dort standen die Nordrhein-Meisterschaften der 13- bis 19-Jährigen auf dem Programm. Und am Ende hatten die Düsseldorfer 34 Medaillen gewonnen, darunter 14 goldene.

Das war umso höher zu bewerten, weil die Top-Mehrkämpfer des ART wie Max Kluth, Jaron Boateng und Annkathrin Hoven nicht mal dabei waren. Aber wer so eine Fülle an Talent in der Stadt hat, der kann das kompensieren. So kamen sämtliche Vereine aus der Landeshauptstadt zu Medaillenplätzen. Natürlich der ART aus Rath, aber auch der ASC aus Stockum, der SFD 75 aus Holthausen, der DSV 04 aus Lierenfeld, der TVA aus Angermund und der TBH aus Hassels.

Mann des Tages war Aimo Warnt. Der ART-Dreispringer steigerte seine Bestleistung auf 14,99 Meter und kam der U 20-WM-Norm bis auf einen Zentimeter nahe. Noch nie war der 18-Jährige in diesen Regionen gesprungen. Warnt begann trotz des Gegenwinds von 1,1 Meter/Sekunde mit einem Satz von 14,41 und sprang beim zweiten Versuch mit 14,48 Meter seine erste Bestleistung. Der dritte Sprung ließ ihn auf erstaunliche 14,78 Meter hinausfliegen. Da griff sein Trainer Silvio Zein ein. „Lass bitte den vierten Sprung aus, damit Du noch Kräfte für die letzten Sprünge hast.“

Warnt tat, wie ihm geheißen, verdrückte sich in eine einsame Ecke an der Anlaufbahn und holte beim fünften Versuch zum „big Jump“ aus — 14,99 Meter, einen halben Meter weiter als je zuvor. „Ich dachte, der ging schon über 15 Meter“, war Silvio Zein fassungslos, derweil es Aimo Warnt gelassen nahm: „Klappte gut heute, nichts tut mir weh. Ich werde es am kommenden Sonntag in Schweinfurt und die Woche drauf in Mannheim nochmals versuchen“, sagte er ruhig.

Aufgeregter war seine Mutter Aina Mikrikow-Warnt, die die neuen Bestleistungen mit einem „Oh mein Gott“ quittierte. Und selbst aus dem fernen Spanien kamen die ersten Gratulationen. „Ein echter Hammer, der Aimo“, ließ der der 71-jährige Eckhard Hutt ausrichten. Der Düsseldorfer weiß, wovon er spricht, er war einst Dreisprung-Bundestrainer.

Aimo Warnt bot nicht als einziger Düsseldorfer eine Mordsteigerung seiner Bestleistung. Das tat beim Diskuswerfen auch der 15-jährige Till Draxler (ASC), der mit einer Bestleistung von 45 Metern nach Uerdingen gefahren war, und gleich beim zweiten Wurf mit 54,00 Metern nach 49,49 Meter im ersten Versuch verblüffte. Dass er damit die U 16-DM-Norm (48 Meter) endlich übertraf, machte ihn glücklich und stolz. Dass er auch beim Kugelstoßen den Nordrhein-Titel mit 14,76 Meter gewann, rundete den erfolgreichen Auftritt ab, auch wenn ihm noch 24 Zentimeter bis zur DM-Norm (15,00 Meter) fehlen.

Wie die Düsseldorfer Medaillen-Bilanz noch besser hätte ausfallen können, bewiesen Luke Zenker (ART) und Daniela Kreft (ART). Zenker beschränkte sich in Uerdingen auf den Meistertitel mit 11,24 Sekunden über 80 Meter Hürden bei der Altersklasse M 15 und fuhr dannach gleich nach Soest, wo das renommierten Stabhochsprung-Meeting anstand. Dort meisterte er die stolze Höhe von 4,20 Meter und gewann den Wettbewerb.

Die 17-jährige Daniela Kreft hatte beim österreichischen Cup-Finale in Reutte für ihren Linzer Zweit-Klub einen Einsatz im Weitsprung, den sie mit 5,88 Meter (Bestleistung) als Zweite beendete, was in Uerdingen zum Meistertitel (5,82 Meter, Nicola Kondziella, Düren) gereicht hätte.

Doch es gab auch unglückliche Gesichter: Trotz neuer Bestleistung beim Weitsprung von 6,95 Meter in Uerdingen war der 17-jährige Oscar Grube (ART) nicht zufrieden. Ein Sprung ging bis auf 7,20 Meter (U 18-EM-Norm) hinaus, wies aber leider auch einen kleinen Abdruck im Plastilin am Absprungbalken auf. Ungültig.