Düsseldorf 24-Stunden im Einsatz: Düsseldorfer hilft notleidenden Tieren
Der Tierretter Stefan Bröckling aus Düsseldorf hat eine Hotline eingerichtet.
Düsseldorf. Er ist Tierquälern auf der Spur, hat 2010 den ersten großen Wiesenhof-Skandal aufgedeckt, 2013 den Betrug mit Bio-Eiern bei Wiesengold öffentlich gemacht und prangert auch in Talkrunden bei Markus Lanz und in eigenen Beiträgen bei Vox und anderen TV-Sendern Missstände in der Tierhaltung an: Der Düsseldorfer Stefan Bröckling (44), der sich seit 23 Jahren im Tierschutz engagiert, ist zurück in Düsseldorf und baut hier zur Zeit einen 24-Stunden-Notruf für Tiere auf.
„Es ist mein Herzblut-Projekt“, sagt der sympathische Bruce-Willis-Typ, der nach vielen Jahren der Nachtrecherchen mit dokumentiertem Leid und auch etlichen Fehlschlägen nun mit seinem Einsatzwagen Tierleben retten will. Ausgestattet mit Schlauchboot, Netzwurfgerät, Kletterausrüstung und vielem mehr will er sich um verletzte, hilfebedürftige und gequälte Wild- und Haustiere kümmern. Der Verein Düsseldorfer Tierhilfe, zu dem auch die Entenhotline von Hermine Ohler gehört, will mit dem neuen Projekt des bekannten Tierretters noch mehr Hilfe für in Not geratene Tiere bieten.
„Am 1. März wurde die Hotline freigeschaltet und die Zahl der Anrufe steigt täglich“, berichtet Bröckling. „Wenn das Telefon klingelt, geht es für uns darum, das Tier sicher zu bergen, eine Erstversorgung zu leisten und es dann gut unterzubringen“, beschreibt Bröckling seine Arbeit.
Ein umfangreiches Netzwerk mit etlichen privaten Organisationen ist vorhanden und die Voraussetzung, dass den Tieren nach der Erstversorgung artgerecht geholfen werden kann. „Stefan Bröckling ist ein Glücksfall für uns“, sagt Anne Dolff, Erste Vorsitzende der Tierhilfe Düsseldorf. „Die Zahl der Stadttiere steigt und damit auch die Zahl jener, die verunglücken“, berichtet Dolff.
Der Fuchs in der Mülltonne, der Marder im Kaninchenstall, Krähenvögel ohne Scheu - Privatpersonen, Polizei und auch die Feuerwehr wenden sich in tierischen Notfällen mittlerweile gerne an Bröckling. „Wir wurden auch schon von der SPD im Landtag angerufen, weil dort Entenküken in Not geraten waren“, berichtet der Tierschützer. Auch Hinweise auf Tierquälerei und Misshandlung nimmt die Tierhilfe entgegen.
„Wir wünschen uns, dass alle Natur- und Tierfreunde die neue Notrufnummer in ihrem Handy einspeichern und dann sofort parat haben, wenn es nötig ist“, appelliert Dolff an die Düsseldorfer. Ganz alleine kann Bröckling das Projekt allerdings nicht stemmen, gesucht werden Spender, die das Projekt finanziell unterstützen und Ehrenamtliche, die beim Aufbau der Hotline mithelfen.
So wie die 26-jährige Hanna Caspers, die nach ihrer Arbeit mit Bröckling die Einsätze fährt. „Bislang muss ich noch selbst die meiste Zeit ans Telefon gehen. Ich hoffe aber, dass ich bald Unterstützung bekomme“, sagt Bröckling.