Kunst in Düsseldorf Das Vermächtnis des Bildhauers Hanns Armborst

Pempelfort · In einer Ausstellung im Atelierhaus Sitt-Art werden Arbeiten von Ursula Kaechele, Annette Wimmershoff und dem verstorbenen Hanns Armborst gezeigt.

Schon früher stellten die Freunde Annette Wimmershoff, Ursula Kaechele und der inzwischen verstorbene Hanns Armborst (von links) gemeinsam aus, hier ein Bild von 2012 .

Foto: Kersten

(arc) Das Leben geht weiter – immer. Auch nach 53 Ehejahren. Die hatten das Künstlerpaar Annette Wimmershoff und Hanns Armborst miteinander geteilt – bis Hanns Armborst im August letzten Jahres verstarb. Obwohl er seit 2014 in Dialysebehandlung war, kam sein Tod überraschend. „Für mich stand sofort fest, dass ich seinen Nachlass organisieren muss und seine Werke weiter zeigen werde. Ich selbst arbeite ohnehin weiter, bis ich umfalle“, sagt die 74-jährige Witwe. Zusammen mit ihrer Freundin, der Malerin Ursula Kaechele, organisierte sie kurzentschlossen mit dem Verein der Düsseldorfer Künstler eine Ausstellung, bei der mehr als 20 Werke dieser Künstler zu sehen sein werden.

Armborst war Bildhauer der geometrischen Körper, Wimmershoff arbeitet seit jeher mit Papier, Karton, Graphit und dem japanischen Papier Washi. Kennengelernt hatten sie sich in den 60er Jahren an der Düsseldorfer Kunstakademie. „Mein Mann war Asta-Vorsitzender und sehr engagiert. Als die Professur von Joseph Beuys nicht verlängert werden sollte, rief er eine Vollversammlung der Studenten ein. Das hat auch etwas gebracht“, erinnert sich die Künstlerin.

Ursula Kaechele war die Ausstelung ein großes Anliegen

Zusammen nahmen sie an Künstleraustauschprogrammen mit Israel und Japan teil, arbeiteten im Atelier in der Cité Internationale des Arts in Paris, hatten mehr als 50 Jahre lang zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland. Und wie ein roter Faden zieht sich die Farbe Blau durch ihre Werke. Und genau das verbindet sie mit der Malerin Ursula Kaechele, die ganze Serien in Blau schuf. Kaechele hat an Werkkunstschulen in Düsseldorf und Krefeld studiert, wurde Tanzlehrerin, heiratete und führte mit ihrem Mann eine Tanzschule, die sie nach seinem Tod verkaufte. „In dieser Zeit habe ich nur nebenberuflich gemalt. Seit 30 Jahren bin ich wieder Vollzeitkünstlerin“, erklärt die 82-Jährige.

1993 lernte sie auf einer Ausstellung den bekannten Düsseldorfer Kunstsammler Willi Kemp kennen, mit dem sie 26 Jahre bis zu seinem Tod im Jahr 2020 zusammenlebte. 20 Jahre war sie Vorsitzende des Vereins „Künstlerinnen-Sezession Düsseldorf“. Kaecheles Werke sind immer wieder in Ausstellungen im Kunstpalast zu sehen, zuletzt in der Ausstellung „Meisterwerke“.

Die Ausstellung posthum zu Ehren ihres langjährigen Künstlerfreundes Hanns Armborst war Ursula Kaechele ein großes Anliegen: „Ich habe das Künstlerpaar immer sehr bewundert, weil beide immer hart gearbeitet haben.“

Wer die Ausstellung im Atelierhaus im Sitt-Art besucht, sieht also nicht nur zeitgenössische Kunst von zwei bekannten Düsseldorfer Künstlerinnen, die auf ein langes Leben und ein großes Werk schauen, sondern auch ein Stück Kunstgeschichte, das in den Werken von Hanns Armborst offenbar wird, der mit seinen geschaffenen plastischen Figuren immer auf der Suche nach der Idealfigur war.

Info Bei der Vernissage am 14. Januar um 19 Uhr (Sittarder Straße 5) wird der Kunsthistoriker und Kurator Wulf Aschenborn eine Einführung geben. Öffnungszeiten: Sa. und So. von 14 bis 18 Uhr oder nach Vereinbarung unter 0172/2023016.