Düsseldorf Betrüger angeklagt: Autos im Paket billiger
Hauptangeklagter nahm am Montag die Schuld auf sich.
Die Geschäftsidee war raffiniert: Autos im Paket ankaufen, den Rabatt über die Menge kassieren und die Wagen dann an einzelne Kunden weitergeben. Die Umsetzung wurde allerdings ein Fall für die Staatsanwaltschaft. Wegen Betruges mussten sich am Montag ein 52-jähriger Autohändler, seine Lebensgefährtin (42) und ein Mitarbeiter (29) vor dem Landgericht verantworten. Laut Anklage geht es insgesamt um 228 Fahrzeuge im Gesamtwert von sieben Millionen Euro.
Der Autohändler legte gleich zu Beginn des Prozesses ein Geständnis ab und nahm praktisch die ganze Schuld auf sich. Wie er erklärte, sei die Firma zunächst gegründet worden, um Gastronomie-Objekte zu vermieten. Das funktionierte aber nicht. Dann habe er seine „Kenntnisse aus dem Kfz—Handel“ eingebracht, die ihm allerdings schon mehrere Vorstrafen eingebrachten.
Darum sei die 42-Jährige auch als „Strohfrau“ aufgetreten. Sie habe ansonsten nichts mit den Geschäften zu tun gehabt. Das gelte auch für den Ex-Mitarbeiter, der hauptsächlich für Botengänge eingesetzt wurde und von dem Hintergrund der Firma keine Kenntnis hatte.
Der Hauptangeklagte betonte, dass er ursprünglich geplant hatte, völlig korrekte Leasing-Geschäfts abzuwickeln. Doch dann holten ihn angeblich Schulden aus einem alten Strafverfahren wieder ein. Als rund 300 000 Euro fällig waren, bediente sich der 52-Jährige aus der Firmenkasse. Das bedeutete: Autos, die von der Leasing-Firma schon bezahlt waren, wurden nicht ausgeliefert. Damit sei das Geschäftsmodell gescheitert gewesen.
Einer Leasing-Firma entstand ein Schaden von mehr als einer halben Million Euro, weil sie 15 Autos gekauft hatte, die bei ihren Kunden nie ankamen. Wie der Hauptangeklagte betonte, handelte es sich in den andere Fällen lediglich um Anfragen. Die Aufträge seien noch nicht abgewickelt worden und darum ist auch kein Sachschaden entstanden.
Der Prozess wird am 9. November fortgesetzt.