Düsseldorfer EG 1:5 in München — DEG verliert Anschluss

Erneut versagen die Angreifer und der Abwehr fehlt es an Gegenwehr. Die Niederlage beim Meister ist die neunte aus den vergangenen zwölf Spielen.

Foto: Birgit Häfner

Die Überraschung ist nahezu erwartungsgemäß ausgeblieben. Die Düsseldorfer EG verlor gestern beim EHC München vor 3910 Zuschauern in der Olympia-Eissporthalle auf dem Oberwiesenfeld mit 1:5 (1:2/0:1/0:2), kassierte damit die sechste Auswärts-Niederlage in Folge sowie im 20. Spiel die 13. insgesamt. Der Rückstand auf den letzten Play-off-Platz beträgt nun schon fünf Punkte. Dass dort die ebenso enttäuschenden Kölner Haie stehen, dürfte der DEG nur ein schwacher Trost sein. „Defensiv haben wir die Zweikämpfe nicht gewonnen. So konnten wir vor dem Tor nicht aufräumen. Und vorne haben wir erneut zu wenige Chancen kreiert. Das ist nicht gut genug“, sagte Angreifer Marcel Brandt.

Natürlich gibt es leichtere Spiele als das gegen den mit proppen finanziellen Mitteln ausgestatteten EHC München. Dennoch hatte sich der Tross der DEG trotz der einmal mehr enttäuschenden Leistung beim 1:3 gegen Schwenningen am Freitag nicht ohne Hoffnung auf den Weg an die Isar gemacht. Schließlich hatten die nicht minder als Außenseiter angereisten Iserlohner dem amtierenden deutschen Meister am vergangenen Wochenende die erste Heimniederlage nach zuvor acht Siegen in Folge beibringen können. Außerdem musste das Team von Trainer Don Jackson ohne die drei wichtigen Stürmer Mads Christensen, Dominik Kahun und Jonathan Matsumoto auskommen.

Andererseits fehlte bei der DEG mit den Verteidigern Conboy, Picard und Haase sowie den Angreifern Weiß, Bordson und Strodel gar ein Sextett. Besonders der Ausfall von Alexandré Picard tut weh. Der Verteidiger steht in der Plus/Minus-Wertung bei +8 und ist in dieser Hinsicht der mit Abstand beste DEG-Akteur. Durch seine Erfahrung aus 253 NHL-Spielen, dem Einzug ins Champions-League-Halbfinale sowie auf über einem Dutzend Karriere-Stationen hat der 32-Jährige ein Auge, wie er dem fragilen Gebilde auf und neben dem Eis helfen kann. „Ich bin robust in Zweikämpfen, blocke Schüsse und ordne das Unterzahlspiel. Darüber hinaus versuche ich den Jungs auch in der Kabine eine Hilfe zu sein.“

Picard möchte ein Anführer sein und eben davon hat die DEG nicht viele. Beinahe symptomatisch dafür war, als sich beim EHC in der zweiten Minute gleich drei Düsseldorfer nicht einigen konnten, wer den Puck allein vor Münchens Schlussmann Danny aus den Birken einschießen soll. Henrion „platzierte“ ihn dann an aus den Birkens Brust und die Strafe folgte nahezu umgehend. Aus einem unübersichtlichen Gewühl heraus brachte Pinizzotto die Scheibe in der elften Minute irgendwie zur Münchener Führung über die Linie.

Die DEG aber zeigte sich nicht geschockt, spielte mit und auch mutig nach vorn. Das wurde belohnt, als Marcel Brandt — wenn auch unter gütiger Mithilfe von Keeper aus den Birken — mit seinem ersten Saisontreffer das 1:1 gelang (15.). Die Freude währte jedoch nur ganze 108 Sekunden, dann fand ein Schüsschen von Frank Mauer den Weg durch Freund und Feind hindurch ins Tor von Mathias Niederberger.

Der Rest ist schnell erzählt. Vorne trafen die Düsseldorfer keinen Möbelwagen, hinten fehlte es an elementaren Grundeinstellungen. So kam München durch Aucoin (37.), Flaake (53.) und Kastner (56.) quasi vorhersehbar zu Toren. „Wir müssen defensiv etliche Schippen drauf legen. So werden wir kein Spiel gewinnen“, sagte Brandt und Leon Niederberger meinte: „Es ist genug geredet. Wir müssen Tore schießen.“