Düsseldorfer EG DEG dreht das Spiel beim Bakala-Debüt
Über zwei Drittel präsentiert sich das Pellegrims-Team schwach. Im Schlussspurt macht Düsseldorf aus dem 0:2-Rückstand gegen Bremerhaven aber noch einen 3:2-Sieg.
Düsseldorf. Lange Zeit sah es für Dan Bakala nicht nach einem Debüt aus der Kategorie „Traumeinstand“ aus. Bei den Gegentoren im ersten und zweiten Spieldrittel sah der erst am Samstag offiziell verpflichtete Torhüter der Düsseldorfer EG nicht optimal aus, wurde er doch jeweils im kurzen Eck überwunden. Hätte sein neues Team im Schlussdrittel nicht noch einmal an allen Stellschrauben gedreht, wäre die Schuld für die dritte Niederlage binnen einer Woche aber nicht allein beim 29 Jahre alten Kanadier zu suchen gewesen. Denn seine neuen Vorderleute machten es dem Gegner mitunter zu leicht und agierten offensiv ideenlos. Am Ende war dies allerdings nur ein Konjunktiv. Die Düsseldorfer EG bezwang die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven mit 3:2 (0:1, 0:1, 3:0) und vermied nach den Niederlagen gegen Berlin (2:4) und in Schwenningen (1:5) eine punktlose Woche in der Deutschen Eishockey Liga.
Eigentlich war die Geschichte dieses Eishockeyspiels schnell erzählt. Der Gegner schien mit einer defensiv kompakten und ansonsten nur etwas weniger biederen Vorstellung den ersten DEL-Sieg seiner Clubgeschichte über die DEG verbuchen zu können. 5711 Zuschauer sahen eine oft uninspirierte Mannschaft von Mike Pellegrims, die sich zwar niemals hängen ließ, aber in der gegnerischen Zone trotz 41:21-Schüsse nur selten für echte Gefahr sorgte.
Der Cheftrainer hatte die fehlende Konstanz innerhalb einiger der vorangegangen zehn Saisonspiele in der Deutschen Eishockey Liga mehrfach angeprangert. Während beim 1:5 am vergangenen Freitag in Schwenningen zumindest das erste Drittel noch passte, danach aber nicht mehr viel Gutes zu erkennen war, genügten gestern zehn starke Schlussminuten für drei Punkte. „Wir glauben immer an den Sieg. So lange du nicht 0:8 hinten bist und nur noch drei Minuten auf der Uhr sind, ist alles drin“, erklärte Verteidiger Bernhard Ebner, der wie Stephan Daschner, Max Kammerer und Marcel Brandt von Bundestrainer Marco Sturm beobachtet wurde.
Dieser sah neben dem Bremerhavener Führungstreffer im ersten Drittel nicht viel Nennenswertes. Der einzige Wachmacher aus DEG-Sicht im ersten Abschnitt war die spektakuläre Boxeinlage von Spencer Machacek, der sich nach viereinhalb Minuten einen packenden Fight mit Bremerhavens Kris Newbury lieferte. Spielerische Höhepunkte waren indes Mangelware. Bremerhaven zeigte sich nur selten gefährlich vor Dan Bakala, traf aber durch Brock Hooton (11.) und Jordan George (28.) zur 2:0-Führung.
„Nach dem 1:2 war ich mir sicher, dass wir noch gewinnen. Vielleicht nach Verlängerung. Aber ich habe gemerkt, dass noch etwas geht“, sagte Bakala, der sich letztlich doch über einen Erfolg in seinem ersten DEL-Spiel freuen konnte. „Die letzten Tage waren schon stressig. Man weiß selbst nicht, wie bereit man ist. Aber als das Spiel begonnen hatte, war alles okay und der Fokus lag nur noch darauf.“
Die Verpflichtung des neuen Torhüters wurde vom Verein am Samstag als Reaktion auf die Verletzung von Mathias Niederberger kommuniziert, der aufgrund einer Unterkörperverletzung für einige Wochen nicht zur Verfügung stehen wird. Offenbar aber war Pellegrims mit den Leistungen Niederbergers und auch Timo Herden bisher nicht hundertprozentig einverstanden. Und dass die DEG erst am vergangenen Mittwoch mit der Suche nach einem zusätzlichen Torhüter begonnen hat, darf stark bezweifelt werden.
Dass für den 21-jährigen Timo Herden die Rolle als Nummer eins aber vielleicht noch etwas zu groß ist, bewies das Spiel in Schwenningen. Beim 1:5 wirkte der Neuzugang aus Rosenheim verunsichert und musste zumindest zwei Gegentreffer auf seine Kappe nehmen. Das musste auch Dan Bakala gestern. Der Unterschied war nur, dass der Rest des Teams im Schlussdrittel noch einmal zulegen konnte.