Handwerk Handwerkskammer-Chef: „Bleiben Sie hungrig, bleiben Sie tollkühn“
Düsseldorf · 846 Jung-Meister wurden in der Stadthalle geehrt. Die Festrede hielt Armin Laschet.
Vor der Veranstaltung wurden kleine Europa-Fähnchen verteilt, Oberbürgermeister Thomas Geisel verlegte die Konfirmationsfeier seiner Zwillinge extra auf den Samstag und das Landespolizeiorchester schmetterte dazu „Respect“ von Aretha Franklin. Da fehlt zum perfekten Tag nur noch der passende Festredner. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet ließ es sich nicht nehmen, die 846 neuen Meister der Handwerkskammer am Sonntag in der Stadthalle persönlich dazu aufzufordern, sich den Herausforderungen zu stellen.
Laschet betonte, dass es vor allem das Handwerk sei, das auch in Krisenzeiten zu seinen Mitarbeitern stehe. Dass es ab August diesen Jahren auch für Auszubildende ähnlich wie für Studenten ein Ticket für den öffentlichen Personennahverkehr gebe, bezeichnete der NRW-Ministerpräsident als großen Fortschritt.
Er ging auf das Jubiläum ein, denn die Meisterfeier fand zum 70. Mal statt. „Das erste Mal war 1949, an einem Osterdienstag“, so Laschet. Auch damals habe es Wohnungsnot und Fachkräftemangel gegeben: „Und zwölf Millionen Flüchtlinge aus Osteuropa, die integriert werden mussten.“ Damals sei es vor allem das Handwerk gewesen, dass Entscheidendes geleistet und etwas Neues gebaut habe.
Zuvor hatte Handwerkskammer-Präsident Andreas Ehlert die jungen Meister aufgefordert, sich den neuen Herausforderungen zu stellen: „Bleiben Sie mutig, bleiben sie tollkühn.“
Thomas Geisel hofft, dass die neuen Führungskräfte den Schritt in den Selbstständigkeit wagen werden. Auch wenn es sich ein bisschen altmodisch anhöre: „Handwerksbetriebe sind auch Start-Ups.“ Gerade in der aktuellen Situation, in der viele aus der Baby-Boomer-Generation das Rentenalter erreichen, biete sich die Chance, bereits bestehende Firmen zu übernehmen.