Kommunalwahl Böcker gegen Wagner: Lokalmatadore im Duell

Düsseldorf · Auch der Grüne Jürgen Fischer mischt in Düsseltal-Flingern mit.

Symbolbild einer Wahlurne

Foto: dpa/Ina Fassbender

In unserer Reihe zur Kommunalwahl stellen wir die Kandidaten vor, die sich in den 41 Wahlbezirken um ein Direktmandat für den Stadtrat bewerben. Diesmal: Düsseltal Südwest/ Flingern-Nord. Der Bezirk umfasst bürgerliche Straßenzüge in Düsseltal westlich des Lastrings, also nicht das eigentliche Zooviertel. Und den (noch) szenigeren Teil Flingerns.

Spannung und Knatsch gab es bei der Nominierung der CDU für diesen Bezirk: Hier wollte Stefan Golißa, Bezirksbürgermeister in Kaiserswerth, antreten, weil er bei sich im Norden nicht an den Rathaus-Platzhirschen Andreas Paul Stieber und Andreas Auler vorbeikam. Doch eine Annelies Böcker lässt sich nicht einfach beiseite schieben. Nein, die „alte Dame“ der Düsseldorfer CDU, die sich seit vielen Jahren für Düsseltal und Flingern-Nord in Rat und Bezirksvertretung einsetzt, setzte sich bei der Kampfabstimmung glatt durch. Bemerkenswert war, wie sich dabei CDU-Schatzmeister Jens Petersen, ein Düsseltaler, für Böcker eingesetzt hatte. Kurz vor der Abstimmung erklomm er die Bühne und sagte etwas, was man auf einem CDU-Parteitag so kaum zu hören kriegt: Er lobte den SPD-Konkurrenten im Wahlbezirk 7, Uwe Wagner: „Der ist ziemlich kompetent. Und leider auch sehr sympathisch.“ Was Petersen damit sagen wollte, war dies: Wenn wir als CDU nicht mit der Lokalmatadorin Böcker, sondern mit einem fremden Nord-Import dagegenhalten, gewinnt der Wagner.

Für die SPD tritt der Bezirksbürgermeister an

Dieser Uwe Wagner ist – wie Golißa – Bezirksbürgermeister, allerdings vor Ort in Düsseltal und Flingern. Und nicht nur deshalb ist der promovierte Psychologe ein starker Herausforderer, sondern auch, weil er ein versierter und eloquenter Kommunalpolitiker ist, der der SPD-Fraktion im Stadtrat gut zu Gesicht stünde.

Dennoch: Annelies Böcker ist die Favoritin. Bei der Kommunalwahl 2014 lag die CDU mit 32,8 Prozent vor der SPD (27,7%); bei der Europawahl 2019 allerdings waren die Grünen mit 37,9% klar die stärkste Kraft. Sie sind auch diesmal sehr ambitioniert und schicken deshalb mit Jürgen Fischer, seit Jahren engster Mitarbeiter von Gründezernentin Helga Stulgies, einen ausgewiesenen Rathaus-Profi an den Start, der es nun auch (kommunal-) politisch wissen will.

Nicht in Betracht für einen Direktsieg kommen der Rechtsanwalt Patrick Bölling, 41, der für die FDP kandidiert. Sowie der Kandidat der Partei Die Linke: Marcus Flemming, 33, Marketing Manager. Die AfD hat noch nicht für alle Wahlbezirke Kandidaten nominiert.